Es ist Dienstag, ich habe jetzt ein paar Tage nichts geschrieben und da 
dachte ich, ich könnte mal wieder. Aber mir fällt garnichts ein vorüber 
ich schreiben könnte.

Und ob mir was einfällt, das Wochenende, die sechs Monats Marke.

Die lezten Wochen waren auf diesen "Event" ausgerichtet, wobei Zoe dabei 
mitwirkte. Bleiben wir mal erst bei ihr. Sie macht jetzt eine Ausbildung.
Zum 01.10. ändert sich nicht nur für mich beruflich etwas sondern auch 
für Zoe. Mein Verdienst? Nein, ich habe nur mal nachgefragt ob ... . Also 
eher vermittelt, ihr eine Chance "gesucht". Den Rest hat sie selbst geschaft.
Probleme die jetzt auftreten können, dazu komme ich später denn da rutscht 
dann auch Ivie mit rein und ich natürlich auch.

Wie haben wir "unseren" Tag verbracht. Lange im Bett geblieben, dabei zu 
der Erkentnis gekommen: Frühstück im Bett ist nicht so unser Ding. 
Der Vormittag war schneller vorbei als man auf die Uhr gucken konnte. 
Der Mittag war natürlich so geplant. Aber gedacht hatten wir, daß wir am 
Abend in einem schönen Restaurant essen. Aber Samstagabend, sie hatten keinen 
Platz, daß wussten wir eine Woche vorher weshalb wir mit Mittagessen in dem 
Restaurant geplant hatten. Ivie meinte, dann hätten wir einen gemütlichen 
Abend nur für uns. Also waren wir am Samstagmittag richtig schön Essen, und 
es war dort auch nicht so voll, also wirklich schön ruhig und gemütlich. Wer 
weiß wie es am Abend gewesen wäre. 

Am Nachmittag noch Kuchen und eine Diskussion über Kaffee oder Kakao. Ein 
Reibungspunkt, nein nicht wirklich. Sie "braucht" Kaffee und ich mag ihn 
nicht. Sie trinkt Kaffee und küsst mich dann, schmeckt leicht nach Kaffee. 
Immerhin rauchen wir beide nicht.

Wir haben auch getanzt, hat ja niemand gesehen. Den Krankenwagen mussten wir 
auch nicht rufen. Über die Statik des Hauses machen wir uns allerding Gedanken.

Ja, ähm, wisst ihr wie fertig man nach ner halben Stunde ist, wenn man so 
"tanzt"? Ivie: Gutes Trainig, sollten wir öfter machen. Die armen Nachbarn.

Walzer oder sowas wäre evtl. schonender aber wir wollten Spaß und nicht was 
zum schmusen. Dafür hatten wir den Abend, zumindest haben wir ihn dafür genutzt.

Natürlich ist so ein Tag auch Anlass über sich, die Vergangenheit und Zukunft 
nachzudenken und zu sprechen. Der Abend war wirklich gemütlich, die Gespräche 
passten dazu. Ja, immernoch kein Streit zwischen uns. Kein wirklich besonderer 
Tag aber ein schöner.

Am Sonntag hatten wir Leute zum Mittagessen (schon wieder) eingeladen. Zu 
dem Anlass natürlich passend, Ivies Freunde, meine Verwandten (ja, ich 
schreibs immer noch so), Ivies "ehemalige" Mitbewohnerin. Sie waren an dem 
Donnerstag, dem 27., ja dabei gehörten also auf jeden Fall dazu. Für die 
Zwei, also Ivies Freunde, meine Verwandten, gab es noch ein besonderes "Danke".
Natürlich waren noch andere dabei, Zoe, sie hatte ja auch was zu feiern, die 
Freundin meines Engels, oder doch mittlerweile Ivies Freundin, und ihr Mann. 
Sonst leider niemand, meine Mutter leider nicht, ihr geht es nicht besser, 
eher schlechter. Auch sonst niemand. Es gab aber noch Überraschungen. 
Einmal spanische ähm was ist das? Süssigkeiten, eigentlich eher Gebäck oder 
so dazwischen. Das Zeug schmeckt aber. Schön, daß man an uns gedacht hat
und uns was mitgab. Dann noch, wir hatten eingeladen doch plötzlich waren 
wir die Gäste, die anderen bezahlten und wir waren eingeladen. 
Nachträglich: Sie wissen, ich kann es mir leisten, darum ging es also nicht. 
Andere hätten evtl. gesagt, der kann sich das locker leisten also soll er 
auch für uns bezahlen. Sie aber nicht, sie luden uns ein, eine schöne Geste.

Das Thema am Sonntag waren natürlich Ivie und ich aber auch Zoe. ZB werden 
sich Zoes Eltern ihr wieder annähren? Ehrlich gesagt, ich verstehe ihre 
Eltern nicht, was sie tun oder eben nicht tun. 

Bei uns, wir hätten uns beide verändert seit wir zusammen sind. Beide zum 
positiven. Zum Glück hat sich keiner erhoben und mit dem Glas in der Hand 
große Reden geschwungen, es waren mehr allgemeine Gespräche und eher ein 
Meinungsaustausch. Wir haben uns beide verändert, wir hatten beide keine 
Freude am Leben und keine Zukunftsperspektive. Das hat sich nun geändert.
Unsere Zukunft? Wir scheinen eine zu haben, oder? "Auf die nächsten sechs 
Monate.", ja Einjähriges, zu früh um ... ? 

Noch was zum lachen, nein, daß ist nicht zum lachen, daß ist Partnerlook.
Ivie hat schwarze Zehennägel und .... ich auch. Fragt bitte nicht. 
Aber Ivie erzählte es am Sonntag, daß sie mir am Samstagabend meine passend 
zu ihren angemalt hat. Zeig mal, kam dann natürlich. Nein, ich habe es nicht 
gezeigt. Aber schwarz geht, rot wäre mir peinlich.

Ivie und ich haben uns natürlich auch Gedanken gemacht. Es ging schnell mit 
uns, warum jetzt? Wären wir überhaupt zusammen, wenn der Vorfall am 27. nicht 
gewesen wäre? Wir wären wohl trotzdem zusammen in den Urlaub gefahren aber 
eben nicht als Paar sondern nur so. Hätte sich dann was ergeben? Möglich, 
aber es gab den Vorfall am 27., es veränderte etwas. 

Wir veränderten uns, später. Als der Typ Ivie in der Stadt anging, als 
ich mich seinem Angriff erwehrte, da war es für mich schlimm. Ich hatte 
Angst, daß es jetzt ständig passiert, weil diese Typen Ivie als leichtes 
Opfer ansehen. Aber es gab keinen Vorfall mehr. Hat es sich rumgesprochen, 
daß der Typ von mir ausfindig gemacht wurde und wir mit ihm "gesprochen" 
haben? Ich bin nicht stolz darauf, aber es gab gute Gründe dafür, Ivies 
Schutz. Ich bin froh, daß es nun wohl keine weiteren Vorfälle mit solchen 
Typen gibt. Warum? Evtl. weil Ivie mehr Selbstsicherheit ausstrahlt? Sie 
erscheint nicht mehr als leichtes Opfer? 

Sie ist wirklich aufgeblüht. 

Wir sind lange in dem Restaurant geblieben. 

Ja und Ivie will jetzt ihr Englisch auffrischen und evtl. Spanisch lernen.
Warum? Ja, ähm, die spanischen Kekse, sie musste dann ja zuhause gleich 
mal probieren. Ivie: "Was heißt crumble Cake?", "Krümelkuchen oder 
Streuselkuchen.", "Ah, deshalb.", "Nascht du von dem Geschenk?". 
Die zerkrümeln sehr schnell, schmecken aber gut, und Ivie ist einer 
zwischen den Fingern zerkrümelt und hat sich auf dem Boden verteilt. 
Aufsaugen, fertig. Es hat schon einen Grund warum die so heißen.
Ivie, daß Krümelmonster. 

Am Montag hatten wir dann den Schritt vollzogen, sie und ich gingen zum 
Rathaus und Ivie meldete sich beim Einwohnermeldeamt um. 

Das wars? Das war alles? Deswegen so ein Aufstand? Ja, und es war nicht 
alles. 

Zunächst, es ist jetzt ofiziell, sie lebt bei mir, wir leben zusammen. 
Kein Mietvertrag, nichts, nur sie und ich. 
Für Ivie ein großer Schritt, warum? Sie lebt nun in einer "Eheähnlichen 
Gemeinschaft" mit mir, sie bekommt also keine Unterstützung vom Amt oder
ahnliches mehr. Sie ist von mir abhängig. 
Deshalb habe ich etwas getan, mein Testament gemacht, so das Ivie im Falle
des Falles meine Haupterbin ist. Das wusste Ivie nicht, daß ich ein Testament 
mache. Ehrlich gesagt war ich überrascht, daß es Pflichterben bei mir gibt. 
Ich gelte als unverheiratet und kinderlos, daß die nächsten Verwandten dann 
erben können war mir klar aber nicht, daß sie Anspruch auf einen Pflichtteil 
haben. Ich habe einen Mittelweg gewählt. Denke mal, daß sie meinen letzten 
Willen respektieren werden. Sollten Ivie und ich mal heiraten, wäre es sowieso 
wieder eine andere Lage. 
Ebenfalls wird ihre Krankenversicherung neu geregelt und wir werden einen 
Partnerschaftsvertrag machen und eine Vorsorgevollmacht abschliessen. Ja, es 
ändert sich doch einiges. Ihr Wohnung gibt sie auf, Zoe übernimmt sie. Zumindest 
erstmal. Mit den Ämtern wird noch einiges zu regeln sein, gerade auch wegen Zoe. 
Aber da braucht sie sich keine Sorgen machen, auch wenn die Ämter Monate 
brauchen, wir haben zugesagt als ihr Rettungsnetz da zu sein und das werden 
wir auch.

Ja, unser "Status" hat sich geändert, für uns und für die anderen da draußen.
Das ist nicht nichts. Wer es versteht, wir sind nun fast in einer Ehe, einer 
"wilden Ehe". 
Warum der Aufwand, warum nicht gleich heiraten? Zu früh und ... zu früh? 
Ehrlich, die Frage haben wir uns auch gestellt. Aber es fühlte sich für beide 
von uns nicht richtig an, es jetzt zu überstürzen. 
Mir ging es darum, daß Ivie nicht ungeschützt bleibt, wenn was ist. Das wir 
uns dadurch sehr dem Status von verheiratet annähern, war nicht unbedingt der 
Zweck. 

Aber es schadet auch nicht, hoffentlich.



Am Anfang schrieb ich, ich wüsste nicht was ich schreiben sollte. Das war 
Ablenkung. Tatsächlich habe ich gerade heute wieder so viel im Kopf. Das 
Gespräch mit Jacky vor ein paar Tagen. Ivie, sie heute und was mit ihr in 
der Vergangenheit war. 

Bei mir, meinte es das Leben gut mit mir, als es immer wieder bestimmte 
Menschen aus meinem Leben heraus nahm? Weil sie schlecht für mich gewesen 
wären?

Ich kann darüber jetzt nicht schreiben. 

Was anderes, ein schwieriges Thema aber eigentlich auch nicht. Im kommenden 
Monat hat Ivie wieder einen Termin bei ihrer Gynäkologin. Die kennt mich ja 
schon. Ivie möchte, daß ich wieder mitkomme. Warum auch nicht.

Aber das Thema:

Es gibt ja so viele solcher Taten, junge Frauen werden gequält und getötet. 
Ich denke, mir geht es wie vielen, ich will die Details, welche Qualen sie 
erleiden mussten, nicht wissen. Um zu sehen, daß solche Geschöpfe, die 
sowas tun, nichts menschliches in sich haben muß ich nicht jedes Detail 
kennen. Oder sind gerade solche Taten "menschlich"? Solche Menschen gab es 
ja schon immer und wird es wohl auch in Zukunft geben. 

Ivie und ich reden nicht gerne über Details von damals. Ich glaube für uns 
beide ist es schwierig darüber zu reden. Aber bei solchen Nachrichten merkt 
man, daß es Ivie besonders tief geht. Und ich muß dann auch daran denken, 
die zwei Männer die ihr damals das angetan haben. Sie haben sie ja entführt, 
sie gegen ihren Willen festgehalten und sie dann gequält und Schmerz zugefügt.
Von da hatte sie die schweren Verletzungen welche ihr sehr lange immer wieder 
Leid und Schmerz erleiden ließen. Wir haben es im Griff, ich will ja auch 
nicht, daß sie Schmerzen hat. Schmerz ist keine Erregung, Schmerz ist Leid.
Aber warum taten die zwei das? Warum auch immer, sie haben jemanden, nicht 
irgendjemanden sondern Ivie, gequält und Schmerzen und Verletzungen zugefügt.
Wurden dann aber eher milde bestraft, bestimmt wegen "Sozialprognose" oder 
so ein Kram. Sie wollten es, sie waren bereit dazu und haben es dann auch 
getan. Wer gibt denn da eine positive Sozialprognose? Falls jetzt jemand 
fragt, soweit wir wissen sind die nicht wieder auffällig geworden, aber 
eben nur soweit wir wissen. Trotzdem, solche Menschen sind das Problem 
welches die Gesellschaft hat. Und dann die Leute, welche solche Leute 
auch noch in Schutz nehmen, dem Opfer die Verantwortung geben und die 
Täter "toll" finden. Ich verstehe es nicht. Ich bin wohl wirklich zu 
dumm, um solche Kreaturen zu verstehen.

Ivie hat sehr lange darunter gelitten. Andere Männer haben es ausgenutzt 
und sich an ihrem Schmerz befriedigt. Ob sie dadurch noch mehr Schäden 
bekommen hat, ist unklar. Aber der starke Schmerz kommt nicht einfach 
so, denke ich. Ihr Leben wurde dadurch ruiniert, es ging ja über Jahre. 
Es ist nicht nur einmal und dann drüber weg kommen, nein, es ging weiter. 
Sowas geht nicht weg.

Oder? Was ist mit uns beiden? Ivie sagte damals, sie hätte mit mir ein neues 
Leben bekommen. Ich hielt es für übertrieben. Manchmal irre ich mich eben.

Wir haben öfters ... und sie hat keine Schmerzen. Sie leidet nicht und kann 
es jetzt "genießen". Über das warum hatte ich schon spekuliert, evtl. weil 
sie so lange nichts mehr mit einem Mann hatte und ihr Körper dadurch Zeit 
hatte ohne ständige neue Verletzungen. Auch ihre Ärztin konnte da keine 
Aussagen machen. Oder passt es einfach zwischen uns? Ich gebe ihr die Zeit, 
die sie braucht und ich fordere auch keinen harten ... und wenn sie es dann 
doch härter möchte, dann weil sie dazu bereit ist und nicht dazu gezwungen 
wird. Macht sicher einen Unterschied, oder?

Wir hatten Befürchtungen aber es funktioniert, sie und ich und sie kann sich 
endlich fallen lassen und etwas erleben, was ihr bisher verwehrt blieb. Wegen 
dem, was ihr angetan wurde. 
Aber ist ja nicht nur das, da hängt für sie ja so viel mehr dran. Sie fühlt 
sich wieder als Frau, ist selbstbewuster und glücklicher. Ich glaube, es ist 
so ein Kreislauf, der sie immer weiter "hoch bringt" und dadurch sind nicht 
nur die seelischen sondern auch die körperlichen Blockaden immer geringer. 
Es ist schön es miterleben zu dürfen, wie sie sich so verändert hat.


Nicht zu verwechseln mit diesem Cinderella-Syndrom. Jacky sprach davon, wieviele 
Frauen behaupten und sogar lügen damit ein Mann sie in dieser Cinderella-Rolle 
sieht und sich dann als ihr Prinz fühlen kann. Frauen, die Männer manipulieren 
um nicht den Mann sondern ein gutes Leben dank des Mannes zu haben.
Bei Ivie geht es um die Geschehnisse und was sie durch machen musste. Das sie 
sich auch nach einem Partner sehnte ist wohl klar. Sie machte nichts vor, sie 
leidete wirklich. Ich hoffe, ihr leiden ist nun beendet und sie kann endlich 
leben.

Der Termin, es ist ja nicht plötzlich weg. Die Ärztin sagte, Ivie könne schwanger 
werden aber es wäre erstens schwieriger und eine Geburt könnte für sie kompliziert 
werden. 

Ivie ist bei dem Thema auch wohl unsicher. Sie wäre wohl nicht dagegen aber 
wirklich wollen will sie wohl nicht. Sie sieht sich nicht als Mutter. Mein 
persönliches Gefühl, sie hat evtl. Angst davor, nicht nur vor der Schwangerschaft 
und Geburt, sondern auch davor eine schlechte Mutter zu sein. Ich glaube, und 
davon bin ich eigentlich sogar überzeugt, sie wäre eine gute Mutter.