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30072025



Und wieder schreibe ich etwas.
Mehr Zeit mit Ivie verbringen. Ja, aber ....

Wo ist sie jetzt? Bei sich, in ihrer Wohnung. Drei Frauen reden über die 
Zukunft. Das wird wohl so ein oder zwei Minuten dauern. 
Wenn man die Frau im Bad fragt, ob sie fertig ist: "Noch fünf Minuten.", 
"Hast du vor einer halben Stunde auch schon gesagt.", "Warum fragst du dann 
nochmal?". 
Ach kommt, wer hat sowas nicht schon gehabt?

Ich brauchte sie auch nicht fahren, bei dem Wetter würde sie mit dem Rad fahren.
Es wird gerade dunkel, und der Wind frischt etwas auf. Ist sie sauer auf mich?
Habe ich ein schlechtes Gewissen? Naja, ich habe wenigstens eins. 
Das mit dem Bild gestern, ich weiß immer noch nicht ob es richtig war. 
Vielleicht hatte ich eine andere Reaktion von Ivie erwartet, wenn ich sie 
frage. Sie fand es gut und meinem Engel würde es sicher auch gefallen. Es 
sei ja auch kein peinliches Bild. Ich denke schon, daß es für sie ok gewesen 
wäre. 
Aber warum war Ivie nicht eifersüchtig oder sowas? Wir hatten schon darüber 
gesprochen, daß ich nunmal immer mal an meine Engel denken muß. Für sie sei 
das kein Problem, sieht es nicht als Konkurenz. Im Gegenteil, was wäre ich 
denn für ein Mensch, wenn ich sie einfach so vergessen könnte. Trotzdem, in 
meinem Kopf fühlt es sich nicht gut an, als ob da zwei Frauen sind.

Ein Lichtblick haben wir aber. Morgen werden wir zwei ausschlafen. Dann das 
mit dem Wachküssen "üben" und es langsam angehen. Frühstück und den Vormittag 
für uns. Ich muß erst am Nachmittag los, Flexibilität im Beruf nennt sich das. 
Hat manchmal auch Vorteile. Abwärmenutzung ,durch unsere Firma, einer 
Biogasanlage eines Bauern in der Nähe unseres Werkes. Darum geht es morgen. 
Den Betrag, der da investiert werden soll, nenne ich lieber nicht. Dafür kann 
man sich ein großes Haus kaufen. Werkserweiterungen, ja Mehrzahl, trotz der 
fraglichen wirtschaftlichen Entwicklung. Und von uns wollen sie am liebsten 
die Zukunft vorhergesagt haben. 
Eine andere Firma sucht jemanden fürs Logistik Informations Managment. Ob ich 
nicht, nein, kein interesse. Ist ja schön, wenn die Leute einen haben wollen, 
aber das ist nichts für mich.

Wo wollte ich jetzt eigentlich hin? Ich glaube ich habe den Faden verloren.

Ivie hat einen Termin für ihre erste praktische Fahrstunde. Nein, ich gebe 
keine Warnung raus, Ivie ist nicht dumm, sie macht das schon. Aber alle die 
asozialen in ihren dicken Karren, welche beim Anblick eines Fahrschulwagens 
voller Stolz ihre Dummheit präsentieren müssen, haltet euch von Ivie fern!

Es gibt ja viele, die sich für einen guten Fahrer halten. Mein Fahrlehrer 
hatte früher einen Spruch: Jeder Affe kann sich hinters Lenkrad setzen und 
das Gaspedal durchdrücken. 
Ich habe mir mit der Zeit einen Spruch zu eigen gemacht: Es sind immer die 
Dümmsten, die glauben sie seien die Schlausten. Leider passt der Spruch so 
oft, nicht nur im Straßenverkehr. 
Ich halte mich nicht für einen perfekten Fahrer. Nicht als umgekehrte 
Psychologie, damit alle denken ich seis doch. Nein, ich mache auch Fehler, 
übersehe etwas oder anderes. Niemand ist perfekt. Ich traue niemandem, 
nichtmal mir selbst. Damit bin ich immer gut gefahren. Man muß eben immer 
mit allem rechnen, nicht nur das andere Fehler machen sonder das man auch 
selbst Fehler macht. 
Ich habe eine Rennlizenz gemacht, damals. Da lernt man schon so einiges, 
auch das man es nicht erzwingen sollte. Die Physik lässt sich nicht 
bezwingen. Ich habe 7.5tonner mit Hänger gefahren. Fast 18 Tonnen, daß 
maximal erlaubte damals mit so einem Zug. Macht keinen Spaß, die LKWs sind 
für sowas nicht gedacht. Aber mit so einem Tandemzug in Frankreich, enge 
Bergstraßen, wers kennt, ein Horror mit so einem Zug. Damals habe ich 
echt Blut und Wasser geschwitzt. War froh wieder zurück zu sein. 
"Hey, nochmal so eine Tour für dich.", ich habe geschrien, aber nicht vor 
Glück. Man gewöhnt sich an alles. Vorallem wenn man immer die selbe Tour 
macht, weil es sonst keiner will, und immer wieder die selben Leute trifft. 
"Da bist du ja schon wieder, machst du keinen Urlaub?", "Ur, was?"
Sattelzug, ja, bin ich gefahren. Aber nicht im Straßenverkehr, auf dem 
Betriebsgelände. Da fährt man die 18 Gänge nicht aus. LKW mit 
Gelenkdeichselanhänger, ein Horror damit rückwärts zu fahren. 
Ich habe auch BF2 gemacht, Begleitfahrzeug Klasse 2, die BF3 sind die mit dem 
Wechselverkehrszeichen auf dem Dach. So oft haben wir damals erlebt wie dumm 
die anderen Verkehrsteilnehmer sind. Wenn das BF3 ein Überholverbot anzeigt, 
dann nicht aus Langeweile oder um andere zu ärgern. Das wird in den Genehmigungen
so vorgegeben. Es geht dabei um die Sicherheit aller! Aber nein, "Ich muß da 
jetzt vorbei! ICH! ICH! ICH!", der ganze Transport stopt, nur um solche Idioten 
zu schützen. Teilweise sind die Leute so agressiv, die provozieren sogar einen 
Unfall mit so einem Sondertransport. Glaubt ihr euer BMW/Mercedes/Audi (ja, die 
typischen Kandidaten von "bin was besseres also...") hat im Falle eines Falles 
so einer 100 Tonnen Last etwas entgegen zu setzen? Selbst Polizeibegleitung, zB 
innerorts oft nötig, hindert die nicht daran. Wie dumm sind die Leute? Wie 
dumm sind die Leute, die solchen dummen Leute Geld geben, damit die sich und 
andere gefährden können? Das hat doch nichts mehr mit Inteligenz oder Können zu 
tun, die zeigen doch, wie dumm und asozial sie sind. 
Ich bin langsame Autos gefahren, ich bin schnelle gefahren, zB Porsche oder 
7er BMW. Ich bin Rennautos auf Rennstrecken gefahren. Aber der Straßenverkehr 
ist niemals zu unterschätzen. 
Warum fällt es einigen so schwer zu bremsen? Für andere, für Kinder? Manche 
sollten keine Fahrerlaubnis haben. Immer rücksichtslos, immer agressiv drauf 
halten immer "ich bin der Beste, Platz da", nur damit wieder jemand wegen 
solchen Idioten stirbt. Immer wieder in den Nachrichten, jemand muß ja 
unbedingt überholen, ab in den Gegenverkehr und wieder ein Familie zerstört. 
Und diesen Menschen ist es egal, weil ihr Ego ihnen wichtiger ist als alles 
andere.

And now something completely different.
Wer kennt den Spruch denn noch? Man ist das lange her.
Ich glaube ich weiß, welcher Film heute Abend bei uns läuft. Ivie hatte in 
der letzten Zeit keine so gute Wahl getroffen. Pans Labyrinth, der Film ist 
ansich gut. Phantasie aber eben kein Kinderfilm. Er ist dunkel und ich würde 
das Ende nicht unbedingt als Happyend bezeichnen. Das es dabei um ein junges 
Mädchen geht macht es am Ende sicher nicht einfacher. Das hatte Ivie nicht 
erwartet. Ich kannte den Film, hatte sie gewarnt. Aber schlecht ist der Film 
nicht. 

Ich muß jetzt an meine Tochter denken, was wohl aus ihr geworden wäre. Sie war 
eine gute Tochter, vielleicht trotz und nicht unbedingt wegen uns. Ich weiß es 
nicht. Sie hatte es bestimmt auch nicht immer leicht mit uns. Sie war 5 oder 6 
Jahre alt, sie wollte sich wohl so wie ihre Mutter schminken. Sicher zu jung 
für Lippenstift und Co. . Aber ihre Mutter machte es, also wollte sie auch. 
"Dad, hilf mir.", wenn die Mutter der Tochter zeigt, wie man sich schminkt, 
dann doch so, daß sie schön aussieht. Oder? Sie hatte aus unserer Tochter 
einen Clown gemacht. "Was ist .... oh, du siehst ja richtig süß aus.", und 
dabei das Lachen unterdrücken. Ihre Mutter war Stolz auf ihre Arbeit: "Sieht 
sie nicht richtig gut aus?". Unsere Tochter fand das nicht lustig, doch später 
lief sie sogar draußen so herum und zeigte sich jedem. 
Manchmal überlegt man, hat man es richtig gemacht oder nicht. Unsere Tochter 
war noch recht jung, wir hatten Besuch und sie war das einzigste Kind. Die 
Erwachsenen saßen am Tisch und redeten und sie saß etwas entfernt auf dem Boden.
"Dad.", "Ja?", sie schüttelte nur langsam mit dem Kopf und zuckte mit den 
Schultern, als wenn es sich schon erledigt hätte. Wenig später: "Dad?", "Ja, 
was ist? Möchtest du etwas?", "Nein, schon gut.". Wieder wenig später: "DAD!", 
ich schaue sie nur an, evtl. etwas streng. Sie: "Entschuldigung.", "Komm doch 
mal bitte her.", sie kam zu mir, ich streckte meine Arme zu ihr damit ich sie 
hochheben kann. Sie nahm die Einladung sofort an, ich hob sie auf meinen 
Schoß. Da saß sie dann zufrieden inmitten der anderen. 
Hätte ich ihrem Versuch, Aufmerksamkeit zu bekommen, ignorieren sollen? Ich 
denke nicht, daß es ihr geschadet hat, daß ich sie nicht ignorierte. Aber 
manche sahen das wohl als ob sie verwöhnt wurde. 
Ihre Muttter lächelte uns beide an, als ich unsere Tochter auf meinen Schoß 
hob. Sie sah es wohl so wie ich. Ich glaube, sie hätte das selbe getan wie ich.

Wir haben unsere Tochter auch nie geschlagen. Ich glaube auch nicht, daß ihre 
Mutter sie mal geschlagen hat, wenn ich nicht da war. Ich glaube, sie hätte es 
nicht gekonnt. Wir haben sie auch nie angeschriehen. Ja, man erhebt manchmal 
seine Stimme, wird mal etwas lauter. Aber wir haben sie nie angebrüllt oder sie 
zB als dumm oder so bezeichnet. Zumindest nicht bewust. So eine Erziehung kann 
natürlich auch "nach hinten losgehen", oder? Man hätte ja auch mal härter 
durchgreifen können, wenn es nötig gewesen wäre. ZB rebellische Phase, 
Pupertät oder so, dann hätte man es auch noch anpassen können. Oder?
Aber Gewallt ist ja nicht nur körperlich. Manchmal besteht die Gefahr, daß 
man auf einer anderen Ebene zu weit geht.  
Sie war da fast 8 Jahre alt. Als ich nach Hause kam war ihre Mutter nicht gerade 
glücklich, "Weisst du was deine Tochter getan hat?", ja, nicht "unsere", "Nein, 
aber wenn du ihr die Mutterschaft gekündigt hast und sie nur noch meine Tochter 
ist, dann wird es wohl nichts gutes sein.", "Frag deine Tochter mal.", "Tochter, 
deine Anwesenheit ist erwünscht. Und zwar sofort!", ja, so rief ich sie oft, 
wenn ... . Gerne noch "Oder muß ich dir erst noch erklären, was das bedeutet?", 
dann wusste sie, jetzt hat sie es völlig verbockt. 
Sie kam dann auch "angedackelt", ja genau so, mit einem Blick, der einen erweichen 
soll. Sie fing auch gleich mit "Entschuldigung" und "wollte ich nicht" an. Was hat 
sie getan? Sie und ihre Freundin haben eine Fensterscheibe bei uns eingeworfen. 
Es war eine einfache Scheibe der Garage, keine Doppelverglasung oder so. War auch 
nicht teuer. Aber sie tat es bewust, es war kein Unfall oder Versehen. Ihre Mutter 
hatte es gesehen und war dementprechend sauer auf sie. Wie reagiert man dann? 
Ich wusste es nicht, warum tat sie es? Gesenkter Blick und Schulterzucken. Ich 
glaube ich war nicht sauer, ich war enttäuscht, ich zweifelte, wusste nicht was 
los war. Ich gab ihr Hausarrest, die Länge würde erst später festgelegt. Ihr 
Taschengeld wurde gestrichen, "Jemand muß die Scheibe ja bezahlen.". Sie ging 
wortlos auf ihr Zimmer. Das Problem, waren es wir? Es war am Nachmittag und wir, 
ihre Mutter und ich, haben da nur gesessen. Sowas kann mal im Trubel des Spielen 
ja passieren, aber ihre Mutter sagte es, sie tat es bewusst, gezielt. Wurde unsere
Tochter agressiv? Stimmte mit ihr etwas nicht? Hat sie Probleme und wir erkennen 
es nicht. Soviele Fragen, soviele Zweifel. Wir gaben nichtmal ihr die Schuld, wir 
haben sie so erzogen. Was haben wir falsch gemacht? Ich weiß nicht, ob unsere 
Tochter es vielleicht mitbekommen hat. Wir sassen da ein bis zwei Stunden. Was 
wir falsch gemacht haben, was mit ihr ist, sollte sie zu einem Psychologen und 
so weiter. Wir haben echt an allem gezweifelt. Warum wirft sie mutwillig eine 
Scheibe ein?
Es wurde Abend, wir hatten nicht ans Abendessen gedacht. Unsere Tochter kam zu 
uns. Natürlich denkt man dann, sie hatte jetzt Zeit sich ne rührselige Geschichte 
auszudenken um einer Strafe zu entgehen. Aber darum ging es ihr nicht. 
Sie sagte, daß sie die Scheibe nicht kaputt machen wollte. Im Eifer des Spielens 
hätten sie die nur zum anvisieren nehmen wollen und sie hätte aber dann mit voller 
Wucht geworfen, da dachte sie, die Scheibe wird kaputt gehen aber es sei dann zu 
spät gewesen. Sie wäre dumm gewesen und hatte nicht darüber nachgedacht, was sie tat. 
Sie bräuchte kein Taschengeld, damit könne man doch die Scheibe bezahlen. Und sie 
würde alles tun, um den Schaden wieder gut zu machen. Sie würde jede Strafe 
akzepttieren, wenn ...... 
Sie hatte Angst, daß wir nicht mehr ihre Eltern sein wollten. Das wir sauer und 
enttäuscht von ihr seien. Das wir sie nicht mehr lieben und weg schicken würden.
Ja, sie weinte. Echte Trännen, keine Schauspiel um uns zu bearbeiten. 
Später sagte ich ihr, dafür das sie zu uns kam und es uns gesagt hat sollte ich sie 
eigentlich belohnen und die Strafe herabsetzen. Aber das würde ich nicht, trotzdem 
wären wir sehr froh, daß sie es getan hat. Es war ok für sie, sie hätte es so 
gemeint wie sie es sagte, sie würde jede akzeptieren, solange wir sie trotzdem 
lieben würden. Verkürzt man die Strafe dann? Pssst, sagt es ihr nicht. Sie bekam 
etwa 3 Tage Hausarrest, Freitag bis Sonntag. Eigentlich hatten wir an mindestens 
eine Woche gedacht. Áber das wusste sie ja nicht. Da sie zu uns kam und es uns 
sagte, zeigte sie ja, daß es ihr klar war, daß es falsch war und das sowas 
Konsequenzen haben kann, warum dann noch so langen Hausarrest? Ihr Taschengeld? 
Wir haben es einmal einbehalten und danach hat sie es wieder bekommen, einfach 
so. War es gut, was da passiert ist? Natürlich geht es einem zu Herzen, wenn sie 
solche Sachen sagt. Man sieht aber auch, wie sehr es sie mitgenommen hatte. Dieser 
psychische Druck, dem sie ausgesetzt war, daß sie sogar glaubte nicht mehr geliebt 
und sogar weg geschickt zu werden, er muß sehr hoch gewesen sein. Und das war 
wohl unsere Schuld. Weil sie mitbekommen hat, wie wir an uns und auch ihr und 
eben allem gezweifelt hatten. Wegen einer billigen Glasscheibe. Wir hätten am 
liebsten nicht nur sie sondern auch uns bestraft. Naja, so in der Richtung. 
Wir hatten ein Familienwochenende. Das Lieblingsessen unser Tochter, zusammen 
gespielt und Filme gekuckt. Ja, sie hatte Hausarrest, und wir auch. Das bedeutet 
aber ja nicht, daß sie keinen Spaß haben soll.

Vielleicht waren wir keine guten Eltern, aber sie war eine gute Tochter.


Ein bischen Ablenkung, ich hätte auch an Ivies Geschichte weiter schreiben können, 
aber ein bischen Ablenkung tut manchmal gut. 
Wie es mit Ivies Wohnung weiter geht? Es ist ihre Entscheidung. Sie hat bedenken, 
wenn sie die Wohnung erstmal noch behält, daß ich dann denke, sie wolle nicht bei 
mir bleiben. Aber das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Ich habe ihr 
geraten, nichts zu überstürzen. Nicht weil ich sie wieder los werden will, aber 
ist die Wohnung erstmal gekündigt, ist sie weg. Egal was sie dann vorhat. Es 
kommt doch jetzt nicht darauf an. Es gibt keine Eile. Deswegen kann sie ja trotzdem 
bei mir wohnen. 
Die junge Frau, die ja jetzt dort ist, sie hat nichts mehr von ihrem "Ex" gehört. 
Nach dem Reinfall mit der Anzeige wird ihm sein Anwalt wohl gesagt haben, er solle 
sie lieber in Ruhe lassen. Bei solchen Typen hat man immer Angst, daß die ausflippen. 
Diese Denkweise, sie sei sein Eigentum, oder in der Richtung, könnte ihn zu 
Handlungen verleiten, darüber schreibe ich lieber nicht.