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20072025



Um den Schock, den wohl nicht nur ich haben werde, zu mindern, erstmal was 
Interessantes.

Ivie und ich haben heute Mittag zuhause gegessen. Das muß man ja schon fast 
erwähnen, so oft wir sonst unterwegs waren.
Broccoli-Kokos-und noch mehr-Hähnchen mit Reis. 

Da wir jetzt den Wohlfühlpart zur Einleitung hatten, was anderes.

Heute gibt es etwas, was mich jetzt seit über einer Woche beschäftigt.



Letztens hatte ich etwas geschrieben:

11.07.
Dazu nochmal, ich bin mit nichts angefangen. Keine reichen Eltern, kein Erbe oder 
sonstiges. Auch niemand, der mir zur Seite stand und mich unterstützte. Keine Frau, 
Freundin oder Freunde ich hatte nur mich. Ich hätte gerne jemanden gehabt, der mich 
nicht nur ausnutzen wollte sondern mit mir zusammen etwas aufbauen wollte.


Aber stimmt das überhaupt? Waren da "Freunde"? Wie definiert man Freundschaft?

Wegen meiner "Karriere" dachte ich an diesen Zeitraum. Aber dann die Frage, was 
ist Freundschaft denn überhaupt. Ab wann kann man von Freundschaft sprechen? 
Definiert das jeder für sich selbst? Viele werden sagen, wenn du keine Freunde 
hattest, ist es deine eigene Schuld. Ja, daß wäre ein Punkt. Liegt es an mir?
Mache ich es immer falsch?

In der Schule, eigentlich war da erst etwas ab den höheren Schulklassen. 
Grundschule, da war ich aber gehörte wohl mie dazu. Die fünfte Klasse, Wechsel
der Schule, alles "sortierte" sich neu. Man gehörte dazu. So ab der 8 Klasse 
waren es irgendwie immer die selben, welche sich zusammen taten und eine Gruppe 
bildeten. Ich wurde akzeptiert und wir unternahmen hin und wieder auch was 
zusammen. Radtouren, Feiern usw. . Aber eine richtig feste Freundschaft war es 
wohl nicht. Aber in der Schule, ja man unterstütze sich schon gegenseitig.

Dann die weiterführende Schule, man verlor doch recht schnell den Kontakt zu 
den anderen. Die Klassengemeinschaft in der Höheren Handelschule war schon 
toll. Aber schon weil wir aus verschiedenen Städten kammen, gab es ausserhalb 
der Schule kaum Kontakt. Nach der Schule zusammen durch die Stadt und zum 
Busbanhof, ja war manchmal schon toll. Im zweiten Jahr sah es anders aus, 
andere Klasse. Es gab Gruppen in der Klasse, welche oft gegeneinander 
agierten. Diese Ellenbogenmentalität war schlimm. Ich stand dazwischen, ich 
gehörte zu keiner Gruppe und wollte auch nicht zu einer gehören. Ja, war ein 
schlimmes Jahr. 
Freundschaften haben sich da nicht entwickelt. Warum nicht? 
 
Dann war ich ein paar Monate in Hannover. Tolle Leute dort und auch wenn wir 
in der Freizeit Zeit zusammen verbrachten, Freundschaft wurde es wohl nicht. 

Dann kam jemand, wo ich von Freundschaft sprechen würde. Zumindest von meiner 
Seite aus. Was habe ich falsch gemacht? Oder ist Freundschaft für manche nur 
eine Einbahnstraße? Ich habe schon so oft darüber nachgedacht. Was habe ich 
falsch gemacht? Aber die Frage war, hatte ich Unterstützung? War meine 
gute Freundin für mich da oder war ich nur für sie da? So schwarz/weis war es 
natürlich nicht. Sie hat mich auch zu nichts gezwungen, es war auch eine schöne 
Zeit mit ihr. Aber das war nicht die Frage. Wenn sie mich Fragte etwas zu tun, 
wenn sie etwas brauchte oder einfach nur zu reden, dann war ich für sie da. 
Wenn wir telefoniert haben, wenn ich sie irgendwo hin fuhr, wenn es etwas 
anderes war, ich war da. Sie war meine gute Freundin, wenn etwas war, wenn sie 
fragte, natürlich war ich für sie da. Wenn sie sagte, nein, ist alles ok, aber 
man spürt, sie sagte es nur so, es ist genau das Gegenteil. Zu ihrem Geburtstag 
wünschte sie sich mal etwas. Ich und ein paar andere könnten zusammen legen 
und ihr das Geschenk kaufen. Die anderen wollten nicht, wollten lieber jeder was 
eigenes machen. Sie sagte, sei ok, würde ihr nichts ausmachen. Aber ich spürte 
wie enttäuscht sie war. Ich habe es dann alleine gekauft und ihr geschenkt. 
Da habe ich als Tellerwäscher noch Geld nebenher verdient. Aber gefreut hat sie 
sich darüber. Ich habe ihre Eltern kennen gelernt. Ihre Mutter habe ich nur 
selten gesehen. Ihren Vater öfter, wenn ich in seinem Laden war. 
Ihre jüngere Schwester, ich weiß nicht mehr was es war. Ein Fest in der 
Alt-/Innenstadt. Karusel und Ponnyreiten gab es. Sie, ihre Schwester und ich 
gingen da hin. Ihre Schwester war zwischen uns, hielt ihre und meine Hand, 
lies sich dann mal hängen und schaukelte zwischen uns. 
Wie war es umgekehrt? Sie hat nie jemanden von meiner Familie kennengelernt. 
Sie war auch nur einmal bei mir zuhause. Nicht um mit mir rumzuhängen oder so. 
Sie wollte sich mein Auto leihen, sozusagen ein bischen Partymeile besuchen. 
Ohne ihren guten Freund? Ja, dafür hatte sie andere. Aber als sie das Auto 
zurück brachte, da hat sie doch bestimmt ein bischen mit mir rumgehangen? 
Nein, sie hat das Auto nicht zurück gebracht. Ich musste es mir abholen. Sie hat 
es nichtmal zurück gebracht? Nein, es ging eben immer nur um sie. 
Sie hat alle nur benutzt. Wie endete es? Sie hatte jemanden gefunden, der ihr 
das schöne Leben bieten konnte. Sie brauchte uns nicht mehr. Ich habe mir oft 
die Schuld gegeben. Aber sie hat die Entscheidungen getroffen, sie hatte das 
Steuer in der Hand. Sie ist öfter umgezogen und entschieden, ihrem besten 
Freund zurück zu lassen. Ihm nichts zu sagen, ihn nicht mehr Teil ihres Lebens 
sein zu lassen. Es war ihre Entscheidung, nicht meine. Und später, als sie mich 
anrief? Ich hatte mich gefreut, nach so langer Zeit meldete sie sich. Ich hatte 
Hoffnung, daß ihr die Freundschaft doch etwas bedeutete. Sie rief aber nicht 
wegen mir an. Es hat sie nicht wirklich interessiert, wie es mir ging. Es ging 
wieder nur um sie und ihr Leben, nicht um mich. Sie wollte mich in ihre 
Eheprobleme mit hinein ziehen. Vielleicht hätte sie mir dann die Schuld gegeben. 
Ich wollte ihr trotzdem helfen, sie war meine Freundin. Ich bekam etwas Ärger, 
jemand rief die Polizei wegen mir, naja, was solls. Hat sie aber nicht 
interessiert. Ob ich Ärger bekomme, war ihr egal. Sie hat nur an sich und ihre 
Ehe gedacht, nicht an mich. Sie wollte, daß ich es nochmal versuche. Es war ihr 
egal, ob ich Ärger bekomme oder nicht. Ich und mein Leben war ihr egal, es ging 
nur darum, daß sie bekommt, was sie wollte. Ich sagte "Nein", daß verbotene 
Wort einer Freundschaft? Offenbar. Aus ihrer Sicht war ich schuld, habe alles 
kaputt gemacht. War ein schlechter Freund. 

Nein, sie hat mir nie "Support" gegeben, war nie für mich da. Ich war ihr egal, 
war für sie nur Mittel zum Zweck. "Mein bester Freund", waren für sie wohl nur 
bedeutungslose Worte. 
Sie ist wohl jemand von dennen, die nicht jemanden sondern nur etwas lieben. 
Eigentlich müsste mir ihre Familie leid tun. Aber sie war ein toller Mensch, 
trotz allem. Vielleicht hat sie sich verändert, ihre Familie ist sicher 
stolz auf sie.
Mich hat sie eiskalt fallen lassen. Bei dem Telefongespräch, wo sie noch andere
Dinge sagte mit dennen sie mir klar zeigte, ich habe keinen Platz in ihrem Leben 
und ich bin auch nicht ihr Freund, dafür hat sie schliesslich andere, nur um 
dann von mir einen Gefallen zu wollen, da hat sie mich noch die Klippen runter 
gestoßen. Später, als ich nochmal versuchte Kontakt zu ihr zu bekommen, kam es 
zurück. Der Empfänger hat die Annahme verweigert, dort hat sie dann noch das 
Messer in mein Herz gestoßen. Ja, sie muß mich wirklich hassen. Die Freundschaft 
war ihr egal. Ich weiß, wann sie geheiratet hat. Ich weiß, daß sie wohl zum 
Jubiläum in New York waren. Warum? Weil sie mir nicht egal war. Sie wird 
über mich und mein Leben nichts wissen. Warum? Weil es ihr egal ist. 
Freundschaft hat ihr nichts bedeutet. Ich weiß nicht, ob Liebe ihr etwas bedeutet.
Das gute Leben gefällt ihr aber.

Ich habe Menschen kennen gelernt, zB auf der Arbeit, man hat sich auch privat 
gegenseitig geholfen. Es war ein gegenseitiges geben und nehmen. Aber es war 
keine Freundschaft, man hat keine Partys zusammen gefeiert oder so. Es gab 
auch andere, man half ihnen und später lachten sie einen aus. 

Als ich nach der Ausbildung meinen richtigen Job in der Firma hatte, quasi 
"Take one" in der Firma, war da M. er hatte in der Firma seine Ausbildung 
gemacht und hatte dann einen festen Job dort. Wir haben uns gut verstanden, 
waren so auf einer Wellenlänge. Hin und wieder in den Pausen zusammen gesesen. 
Auch privat mal getroffen, auch einfach nur gequatscht. Er lebte noch bei seinen 
Eltern, hatte ja erst die Ausbildung fertig. War auch mal bei ihm. Es war eben 
nicht nur um sich gegenseitig zu helfen. Wir haben auch einfach nur geredet. 
Oder Playstation heiß laufen lassen. War es Freundschaft? 
Er hatte sich dann ein Auto gekauft, ein 5er BMW Cabrio. Schönes Auto aber 
natürlich teuer. Er war aber stolz darauf. Er lernte dann eine Frau kennen. 
Natürlich war er ganz hin und weg. Aber sie würde nichts mit jemanden haben, 
der nicht seine eigene Wohnung hat und noch bei seinen Eltern wohnt. Er fand 
auch eine schöne Wohnung, hätte mir auch gefallen. Aber er hatte schon einen 
Kredit fürs Auto laufen und die Wohnung kostete, Kaution und Küche usw. . 
Er brauchte "Startkapital", wie er es nannte. Ich bin eben ein schlechter 
Freund und mache alles falsch. Ich habe ihm das Geld geliehen, mehrere 
Tausend, damals noch DM. Ohne Zinsen und zahle es zurück wie du kannst. Ich 
muß es wohl falsch gemacht haben. Er bekam die Wohnung, richtete sich ein. 
Ich war, glaube ich, zweimal in der neuen Wohnung. Und die Einweihungsparty? 
Wie gesagt, ich habs wohl falsch gemacht. Ich war nicht eingeladen. Ich hätte 
sowieso nicht zu der Gruppe gepasst, meinte er. Es gab dann auch ganz schnell 
keinen Kontakt mehr. Auch in der Firma ging er mir aus dem Weg. Ja, er hatte 
ja jetzt seine Freundin, da hatte er nicht mehr soviel Zeit. Oder war es was
anderes? Mein Geld? Habe ich nie wiedergesehen. Aber das war nicht das schlimme
daran. Schon wieder was von "Freund" und "guter Kumpel" zu hören nur um dann 
ausgenutzt und fallen gelassen zu werden, damit andere auf meine Kosten glücklich 
sein können, sowas hinterlässt eine tiefe Narbe.

Sagen einem Freunde nicht, was man falsch gemacht hat? Damit man an sich 
arbeiten und ändern kann? Was habe ich falsch gemacht?

Es gab immer Leute die "du kennst dich doch damit aus, kannst du nicht mal..", 
und natürlich half man. Ich habe auch bei Umzug geholfen. Ich hatte klar gesagt,
ich kann nicht schwere Sachen die Treppe hoch und runter tragen. Aber jeder so 
wie er kann. Habe dann einen 7.5 Tonner mit Ladeboardwand zur Verfügung gestellt 
und auch gefahren. Auch Kartons usw. getragen. 

Da sind dann Leute, mit dennen man gut kann. Man redet mal und trifft sich auch 
mal. Ich wollte dann nach Bonn gehen. Musste meine alte Wohnung noch leerräumen.
Sie hatten mir angeboten zu helfen. Also fragte ich sie und sie sagten ja. 
Fand ich toll und war auch dankbar. Wenn sie nein gesagt hätten, hätte ich mir 
was überlegt und zB eine Firma beauftragt. So war es einfacher und kostete 
nicht soviel. Zu dritt wäre es wohl schnell gegangen. Ein paar Sachen auf den 
Parkplatz an der Straße für den Sperrmüll. Und ein paar Sachen in den Transporter 
den ich hatte. Ich hatte eine Kiste Bier, frische Brötchen und Kiloware Mett vom 
Metzger besorgt. Auch noch ein paar Kleinigkeiten. Wenn sie mir schon helfen, 
sollen sie auch versorgt sein. Was habe ich falsch gemacht? Keiner kam. Nicht 
einer. "Mir ist was dazwischen gekommen, habe keine Zeit.", "Mir gehts nicht gut, 
tut mir leid.". Um sich dann Abends auf einer Party volllaufen zu lassen, dafür 
ging es. Nagut, Umzug und Party ist ein Unterschied. 

Ich habe den Umzug alleine gemacht.
Ich und meine zwei Rollbretter. 

Ich musste immer über zwei Stufen, aber es ging. Ein Nachbar hatte noch mit 
angefasst, vielleicht weil ich das Treppenhaus blokierte. Dieses Gefühl, 
die Enttäuschung, was auch immer, es gab einem Energie. Ich war den Leuten egal, 
sie wussten das es ein Umzug war. Sie liesen mich alleine. 
Ob sie über mich gelacht haben? Die Wohnung musste leer werden, die Übergabe 
erfolgte gegen Abend, ich hatte keine Wahl. Ich war dann nicht nur emotional 
fertig aber ich hatte es bis zum Abend geschaft. 

Alleine, wiedermal. 

Als ich gegen Abend dann endlich dabei war zu fahren. Es war kein schöner Moment.
Ich weiß nichtmal warum, es war nicht geplant, daß jemand kommt und mich 
verabschiedet. Ich hatte es auch nicht erwartet. Vielleicht weil ich dachte, ich 
würde an dem letzten Tag nicht alleine sein. Es wären ja zwei Leute da gewesen.
Noch zusammen sitzen, Mettbrötchen usw. essen, etwas trinken. Mit ein paar Leuten 
zusammen sitzend es beenden. 

Aber in dem Moment wurde mir klar, niemand ist für mich da. Sie alle nutzen einen 
nur aus, sie alle sind Egoisten. Sie alle wollen immer nur etwas, nehmen einem 
alles. Aber lassen einem in Stich, trampeln auf dir rum. War ich nicht für andere 
da? Habe ich nicht geholfen? Habe ich nicht zugehört? 
Und ich? Da war niemand, niemand der half, niemand der tschüss sagte. Nichts. 
Nicht mal meine beste Freundin von damals, die als Freundin nicht nur von anderen 
Unterstützung verlangte, sondern auch ein paar Worte für mich hätte. Sie alle 
haben immer nur genommen und liesen mich dann im Stich. 

Ich hatte ein Mobiltelefon, niemand rief auch nur an. Nichts. Niemand. Nichtmal 
ein paar gute Worte war ich ihnen wert.
Ich hatte es, glaube ich, schonmal geschrieben. Sollte ich wohl nicht, weil es 
nicht ganz "Regelkonform" ist. Die Telefonnummer aus der alten Wohnung, aus 
dem anderen Ort, ist dank VOIP immer noch auf mich registriert und wird auch 
auf meinem Telefon genutzt. Hatte immer damit gerechnet, daß sie irgendwann 
einfach abgeschaltet wird. Bis heute, jetzt, könnte man mich unter der alten 
Telefonnummer erreichen. Es gibt keine "ich konnte dich ja nicht erreichen" 
Entschuldigung. Andersrum, hat man mir keine Möglichkeit gegeben, mich melden 
zu können. 

Aber niemnand wollte. 
Warum wird von mir immer soviel verlangt, weil sonst behauptet wird, ich sei 
kein guter Freund? Aber andersherum, nicht mal einen Anruf, nichtmal ein paar 
Worte. Ist das fair? Wisst ihr wie weh das tut?

Die Kiste Bier hatte ich dem Vermieter da gelassen. Alles andere hatte ich 
wieder eingepackt. Erst später, als ich auf einem Autobahnrastplatz Pause machte,
hatte ich was gegessen. Vorher hatte ich keinen Appetit. 

Ich bin mit Trännen in den Augen weggefahren. Habe mich auch nicht mehr bei den 
"Helfern" gemeldet. Warum auch. Hätte ich mich entschuldigen sollen, weil sie 
mich im Stich gelassen haben? Was habe ich falsch gemacht? Weil ich dachte, die 
Menschen sind so wie ich? Nein, sind sie nicht. Sie sind rücksichtslos, egoistisch, 
emotionslos, benutzen andere nur, deshalb ist die Hölle so voll und der Himmel 
so leer.

Wenn der Himmel so leer ist, hoffe ich, werde ich meine Engel schneller finden. 
Und dann die besten Plätze um auf die Erde zu schauen? Was gebe es da schon zu 
sehen, was einen nicht traurig machen würde?
Ich komme sowieso in die Hölle? Ich habe es schonmal geschrieben, für meine 
Engel würde ich alles tun. Jemand der das Leiden gewöhnt ist, macht die Hölle 
keine Angst. Ich werde sie umgraben und auf den Kopf stellen, bis ich den 
Eingang in den Himmel gefunden habe. Ich hätte die Ewigkeit Zeit dazu. Leid 
kann einem Kraft und Energie geben, wenn man ein Ziel vor Augen hat.  

Vielleicht war Bonn deshalb so schwer für mich. Es gab keinen schönen Start, keine
Freude. 

In Bonn zweifelte ich, was ich tun soll. Ich sags mal direkt, all die Narben die 
mir zugefügt wurden, sie schmerzten sehr. Die alten Narben, welche durch die neuen 
Erfahrungen wieder aufbrachen all das. Ich sah keinen Sinn mehr. Wofür denn? Für 
wen denn? Für mich? Offenbar waren alle der Meinung, ich bin es nicht wert, kann 
nichts und mache alles falsch. Da war ja niemand, der mich aufbaute oder mir 
beistand. Sie alle sagten im Grunde: Du bist nur gut um ausgenutzt zu werden, 
wenn du es nicht willst, verschwinde aus meinem Leben. Da war nicht einer, der
mir ein anderes Signal gab. Ich wollte das Leid beenden. Mein Leben, mein Leid.
So blöde es klingt, ich hatte keine Zeit dafür. Das Studium, die Arbeit, das Lernen 
und all das andere drumherum, es forderte einen 25 Stunden am Tag. Nein, kein 
Verschreiber, eigentlich reichten 24 Stunden nicht aus. Das erste mal, daß ich 
gefordert wurde, es mir nicht so leicht fiel wie zB in der Schule oder Ausbildung.
Aber es machte mir Spaß. Computer, Physik/Astronomie, Mathematik, so eine klare 
logische strukturierte Welt, warum kann nicht alles so sein? Da blieb keine Zeit 
für solche Gedanken. Man lernte dann auch andere kennen, uns verband der Stress, 
das Lernen usw. es gab also genug Berührungspunkte. 
Wir haben auch viel Zeit zusammen verbracht. Studium ist eben nicht nach 
Stempelkarte. Oft haben wir auch Abends zusammen gesessen und gelernt, diskutiert 
oder Pizza gegessen. Auch mal wo hin oder ins Kino. Gerade so der "Kern", fast 
schon wie Familie. Oder sogar mehr. Freundschaft? Ich glaube das war schon sehr 
nahe dran. Jacqueline, wir konnten gut miteinander. Aber zusammegekommen sind 
wir nicht. Aber es war ohne "Schmerz", sie hat mich nicht abgewiesen. Teilweise 
eher das Gegenteil. Ihr Kopf an meiner Schulter oder sie nutzte mein Bein als 
Kopfkissen, wir hatten keine sexuelle Beziehung es war wohl wirklich Freundschaft.

Habe ich dort "Support" erfahren? Ja, habe ich. Mit Jacqueline konnte ich über 
alles reden. Ich musste keine Angst haben, daß sie es mir übel nimmt wenn es nicht 
um sie sondern um mich ging. Bei meiner früheren besten Freundin war es anders. 
Wäre da nicht Jacquelin sondern TC gewesen, ich wäre heute Tod, beziehungsweise 
damals gestorben. TC wäre es egal gewesen, Jacqueline war ich nicht egal.
In Bonn waren Leute, dennen war ich nicht egal, dort war ich nicht Etwas, was man 
benutzt, dort war ich ein Mensch. 

Weiß ich, was mit Jacquline heute ist? Ja, weiß ich. Sie weiß auch über mich 
bescheid. Sie ist im Ausland, hat Familie und zwei Kinder. Und hat einen guten
Job. Manchmal ist sie ein blauer Teufel.

Als das Studium fertig war gratulierten wir uns natürlich alle. Aber ich weiß 
nicht ob ich es ohne sie überstanden hätte. 

Berlin war eine drastische Veränderung. Man traf viele Leute, oft arbeitete man 
nur zeitweise mit anderen zusammen. Wirkliche Beziehungen bauten sich da nicht 
auf. Es blieb alles auf einer sachlichen Arbeitsebene. Freizeit war nicht immer 
vorhanden. Man konnte auch nicht immer wirklich plannen. Urlaub musste auch mal 
verschoben werden. Ich würde jetzt nicht sagen, daß es dort solche Freundschaften 
wie in Bonn gab. Es blieb eben eher oberflächlich. Aber in den letzten Monaten 
dieses Jahres zeigte sich, nicht jeder der sich dein Freund nennt ist es auch 
und Leute die sich nicht als dein Freund bezeichnet haben sind es dann aber, 
welche dir helfen. "Einmal im Team, immer im Team.", es tat wirklich gut, danke 
nochmal. 

Schon erstaunlich, welche Verbindungen sich damals aufgebaut haben, die man so 
nicht wahrgenommen hat. 

Hatte ich damals "Support", ja. Alleine die Arbeitssituation war anders. Die 
"Firma" hat sich um vieles, auch im privatem Bereich, gekümmert. So, daß wir 
uns auf unsere Arbeit konzentrieren konnten. Wohnungssuche, finazielle Sorgen 
oder psychologische Probleme? Die "Firma" steht dir zur Seite. 
Aber Freundschaft war es nicht.

Als dann damals von "Oben" die Entscheidung kam, daß Nichtamerikaner in solchen 
Posten nicht mehr gewollt sind, waren die Leute um uns herum wirklich sauer. 
Da war niemand der das toll fand. Für sie gehörten wir einfach dazu. Fühlte 
sich schon gut an. Ich hätte auch amerikanischer Staatsbürger werden können. 
Wurder so vorgeschlagen. Aber mir gefiel Amerika nicht. Nur wenige von uns 
haben sich dafür entschieden. Vielleicht, wenn ich nicht alleine gewesen wäre 
und zB eine Freundin oder Frau gehabt hätte welche es gewollt hätte, dann 
hätte ich wohl auch. Aber für mich fühlte sich der Gedanke nicht gut an. 
Ich wusste nicht, welche Zukunft ich in Amerika haben würde, genauso wenig 
wie ich die Zukunft in Deutschland kannte. Es machte also keinen Unterschied, 
nur daß ich Deutschland/Europa kannte und Amerika fremd war.

Dann stand ich da und suchte einen neuen Job. Ich hatte aber keinen Druck, mein 
Konto war dank Berlin gut gefüllt. Und ich hatte keinen ausschweifenden Lebensstil.

Ich hatte zwar noch Kontakte aber war wieder alleine. So wie früher. Der Übergang 
zu einem "normalen" Leben war nicht einfach aber machbar. Ich hatte niemanden 
an meiner Seite, aber ich kam zurecht. Wie sonst auch, vertraue niemanden. 

Ich nahm dann meinen jetzigen Job an. Mein Lebenslauf hat die Leute wohl 
beeindruckt. 


Nicht ganz eineinhalb Jahre später lernte ich Freni kennen. Zehn Monate später 
wurde sie schwanger. Da ging bei der Verhütung wohl was schief. Wir haben es 
aber nie bereut. Wir hatten eine wunderbare Tochter. 


Ich würde jetzt nicht sagen, daß ich Karriere gemacht habe. Selbst Erfolgreich 
wäre wohl übertrieben. 

Hatte ich Freunde, die mich auf meinem Weg zu dem was ich heute bin unterstützt 
haben? Jacqueline und ein paar in Bonn. Auch aus Berlin haben sich ein paar 
als gute Kollegen/Freunde gezeigt. 

Gibt es andere? Damals, nein. TC? Nein, im Gegenteil.

Es gibt da heute jemanden, da bin ich echt nicht sicher. Die Freundin von 
meinem Engel, also Frenis Freundin. Sie hasst mich. Nein, vielleicht sollte 
ich das mal aufklären. Aber nicht heute.
Sie und ich haben Kontakt. Freni ist die Verbindung zwischen uns. Aber sie 
ist lange nicht mehr da. Trotzdem ist ihre Freundin immer noch für mich da.
Sie hat auch eine Begründung dafür, sie müsse als Frenis Freundin ja auf 
mich aufpassen, damit ich nicht zuviel blödsinn mache. Nagut, vielleicht 
ist sie eine Freundin.  


Was bedeutet es eigentlich, nicht nur einsam sondern alleine zu sein? 
Einsam ist ein Gefühl, alleine ist ein Zustand.

Ich war nicht nur einsam, ich war alleine. Nicht weil ich es wollte, sondern 
weil die anderen es so wollten. 

Was bedeutet es? Als ich einen angebrochenen Unterschenkel hatte, bin ich damit 
herum gelaufen. Klar tat es weh, aber wer erledigt die Dinge für mich? Ich 
bin dann doch zum Orthopäden, jemand neues, den ich nicht kannte, nicht der 
zu dem ich früher ging. Er röntge dann und sagte ist nicht schlimm, gab mir 
eine Salbe. Half aber nicht, ich kam ein paar Tage später wieder. Nun, ich 
war alleine. Niemand der mich fuhr, niemand der mich stützte oder begleitete. 
Ich fuhr also und ging die Strecke vom Parkplatz zur Praxis. Das waren mehr 
als nur ein paar Meter. Wenn ich in der Paxis ankam, waren die Schmerzen durch 
die Belastung und Reizung sehr stark. Ich habe dadurch geschwitzt und immer 
versucht mein Bein so zu drehen/legen, daß der Schmerz weniger wird. Die Leute 
guckten einen an. Aber da war niemand an meiner Seite, niemand dem es kümmerte, 
daß ich leide. Der Arzt? Was ich denn wolle, er hätte doch gesagt es sei alles 
in Ordnung. Aber der Schmerz? Ach, der geht wieder weg. 
Nein, er ging nicht weg. Mein Hausarzt schickte mich zu einem anderen Arzt in 
der selben Praxis. Wieder die selbe Tortour um da hin zu kommen. Das Bein und 
der Schmerz wurden ja nicht besser. Der Orthopäde schaut sich das an, ungelogen 
mit Lineal und Geodreieck zeichnete er auf meinem Bein. Er lies sich dann das 
Röntgenbild von seinem Kollegen geben. Schickte mich dann zu einer Szintigraphie.
Die war "wie ein Leuchtturm im Dunkeln", ich bildete es mir also nicht ein, da 
war etwas. Wieder zum Orthopäden, dann zu einem MRT. Das war dann interessant. 
Ich weiß nicht mehr, ob es volle zwei Stunden waren, die ich da in der Röhre war.
Sie hatten sich mehr Zeit genommen und mehrere Durchläufe gemacht. Sie hatten 
die Befürchtung, daß es etwas schlimmes sei, Krebs oder so. Der Knochen war 
fast ganz durchgebrochen und die Bruchstelle reibte immer aneinander. Dadurch 
hat sich alles entzündet und es war Flüssigkeit im Knochen oder der Knochen 
verflüssigte sich. Das Rötgenbild lag dem Radiologen auch vor und er hatte 
eine recht klare Meinung, es hätte sofort auffalen müssen und es sei 
unverantwortlich mich damit herumlaufen zu lassen. Verwunderlich, daß ich 
überhaupt damit laufen kann ohne das der Knochen nachgibt. 
Darum gings. 
Ich habe Wochenlang zuhause gelegen. Da war niemand, der mich versorgt hat. 
Niemand, der mich zu den Ärzten oder Untersuchungen fuhr. Niemanden, den es 
überhaupt interessierte, ob ich noch lebe. 
Das war das Leben, was ich dank meiner "Freunde" von damals hatte. Ich war 
für sie da. Wenn sie mich gebraucht haben, war ich da. Wo waren sie in der 
Zeit? Wer hat mir beigestanden? Wie ein Esel, der sich abrackern darf damit 
es den "Freunden" gut geht und wenn der Esel was hat, gibt man ihm den 
Gnadenschuß. So waren meine "Freunde" von damals. 

Ist es wirklch meine Schuld, daß sie mich so behandelt haben?


Ist es übertrieben, wenn ich sage, da war niemand? Ist es übetrieben wenn ich 
sage, ich habe es alleine geschaft? Die anderen, sie haben nur an sich gedacht. 
Ohne Rücksicht auf mich. Ist das übertrieben? 

Ohne Jacqueline, und die anderen in Bonn, würde ich nicht mehr leben. 
Die "Freunde" von damals, TC, M, und andere, es war ihnen egal. Ob ich lebe 
oder sterbe, war ihnen egal, solange sie ihr gutes Leben haben. Ich war 
für sie nur eine Spielfigur auf dem Brett, welche man opfert ohne sich 
Gedanken zu machen. 

Meine Schuld, natürlich. Ich habe sie ja dazu gezwungen, sie hatten ja keine 
andere Wahl. Doch hatten sie. Deswegen, sie haben entschieden, mich fallen zu 
lassen, mich weg zu werfen. Es war unter ihrer Würde, sich mit mir zu 
beschäftigen. Sie hatten ja alles, was sie von mir wollten.
Wie getriebene Vampiere, die alle aussagen.


Es wird sicher als sehr negativ empfunden. Als ob ich andere schlecht machen 
wollte. Oder ich ... . Warum habe ich kein positives Bild von Menschen und 
der Gesellschaft? Weil ich es mir einbilde? Weil ich so ein Miesepeter bin?
Weil die Menschen und die Gesellschaft es mir gezeigt haben, wie sie wirklich 
sind? Weil sie sich mir gegenüber nicht die Mühe gemacht haben eine Fassade 
aufrecht zu erhalten um als gut und nett wahrgenommen zu werden?

Es sind Beispiele aus meinem Leben und noch längst nicht alle. Aber welche, 
die tiefe Narben hinterlassen haben, welche auch nicht verschwinden.

Ich habe mich auf das "damals" beschränkt. Auf die "tiefen Narben". Alles, 
all die Momente wo man leidete, zu nennen, würde zuviel und zu lange dauern.

Wie oft ich zuhause geweint habe. Wie oft ich mich gefragt habe, was ich falsch 
mache. Bin ich es echt nicht wert gewesen? Ich war immer bereit zu geben, war 
da, wenn jemand mich brauchte. Wie oft habe ich selbst zurückgesteckt und 
verzichtet, damit andere profitieren. Dabei ist das Geld oder Sachen nicht 
wichtig. Die Emotionen die man dann hatte und dann ... als ob einem ein Finger, 
oder anderes, abgerissen wird. Und den "Freunden" ist es egal, welchen Schaden 
sie einem zufügen, sie denken nur an sich und nicht an ihren "Freund". 

Jeder hat solche Erfahrungen gemacht? Es gibt aber ja dann die anderen, welche 
da sind und einem zeigen, daß es auch gute Menschen gibt? 
Stellt man mal die Zahlen gegenüber, so sind sie verschwindend gering. 
Aus meiner Sicht von damals: "Gute Freunde, die zu einem halten.", war nur 
ein Spruch, ein Märchen. In der Realität gab es sie genauso wenig wie die 
Einhörner aus den Geschichten. 
Meinem Engel habe ich vertraut. Ansonsten würde ich heute niemanden als Freund 
sehen. Das ist unfair und macht es den Menschen, die heute vielleicht Freunde 
sind, nicht leichter. Manchmal bin ich in dieser Richtung "schwierig", weil 
meine "Freunde" das aus mir gemacht haben. Sie haben mir eine schwere Last 
hinterlassen, an der ich immer wieder arbeiten muß. Damit ihr Leben durch diese 
Last nicht belastet wurde. Zusammen hätte man die Last überwinden können, doch 
ihnen war es wichtiger, ihr Leben schöner zu machen und haben die Last einfach 
bei mir belassen. Es war ihnen ja wohl sowieso egal ob ich von der Last 
zerquetscht werde. Ich bin überzeugt, hätte ich mein Leben deswegen damals 
beendet, es wäre den "Freunden" egal gewesen. Es wäre auch niemand zur 
Beerdigung gekommen, da bin ich mir sicher. Freunde? 

Ja, ich habe das, bis auf wenige Ausnahmen, alles alleine geschaft. Da war niemand 
an meiner Seite. Niemand der mir den Rücken frei hält. Niemand der mir Schwung gab.
Niemand der mich unterstützte. Niemand der mir zeigte, daß ich es wert sei. 

Da waren nur andere, die mir auch ohne Skrupel alles genommen hätten, dennen es 
egal war, ob ich ein Leben habe. 

Aus meiner Sicht sind sie schlechte Menschen. Rücksichtslose Egoisten, die auf 
Kosten anderer ihr Leben führen. Ich habe Zweifel, ob solche Menschen überhaupt 
wirklich lieben können. Ihre Ehepartner, ihre Kinder, lieben sie sie oder lieben 
sie nur, daß die ihre Fassade für ihr Leben bilden? 

Ja, sorry, daß geht jetzt wohl zu weit. Es sind aber meine Empfindungen und die 
basieren nunmal auf den Handlungen der anderen. 

Wenn andere über mich lachen oder mich dann einfach hassen, weil es für sie 
dann einfacher ist jegliche Verantwortung für ihre eigenen Handlungen auf mich 
abwälzen zu können, dann darf ich doch auch Empfindungen dazu haben, oder?


Ja, heute ging es nur um mich und die Vergangenheit. Man wird sie einfach nicht 
los, ist ein Teil von einem. Wenn ich wenigstens vergessen könnte, aber ich habe 
soviele Erinnerungen in meinem Kopf. Das da soviel Platz ist. 

Ivies Geschichte wäre genauso eine Geschichte über die Abgründe der Menschheit, 
wie rücksichtslos und grausam die Menschen doch tatsächlich sind. Wie die 
Gesellschaft lieber die Täter in Schutz nimmt, sie sind ja so tolle Menschen, 
tolle Väter und Ehemänner. Deswegen haben sie Ivie sowas angetan? Deshalb 
misshandeln und vergewaltigen sie? Ohne Emotionen, ohne Rücksicht? Weil die 
Gesellschaft der Meinung ist .... ?

Trotzdem hassen wir nicht. Wir ziehen nicht los um anderen Leid zu zufügen um 
uns zu rächen. Wir haben Zuneigung zueinander. 

Aber erwartet kein positives Bild von der Gesellschaft oder den Menschen.

Es zählt immer nur, was sie tun. Nicht ihre Fassade oder Worte, ihre Taten 
definieren sie.