Um den Schock, den wohl nicht nur ich haben werde, zu mindern, erstmal was Interessantes. Ivie und ich haben heute Mittag zuhause gegessen. Das muß man ja schon fast erwähnen, so oft wir sonst unterwegs waren. Broccoli-Kokos-und noch mehr-Hähnchen mit Reis. Da wir jetzt den Wohlfühlpart zur Einleitung hatten, was anderes. Heute gibt es etwas, was mich jetzt seit über einer Woche beschäftigt. Letztens hatte ich etwas geschrieben: 11.07. Dazu nochmal, ich bin mit nichts angefangen. Keine reichen Eltern, kein Erbe oder sonstiges. Auch niemand, der mir zur Seite stand und mich unterstützte. Keine Frau, Freundin oder Freunde ich hatte nur mich. Ich hätte gerne jemanden gehabt, der mich nicht nur ausnutzen wollte sondern mit mir zusammen etwas aufbauen wollte. Aber stimmt das überhaupt? Waren da "Freunde"? Wie definiert man Freundschaft? Wegen meiner "Karriere" dachte ich an diesen Zeitraum. Aber dann die Frage, was ist Freundschaft denn überhaupt. Ab wann kann man von Freundschaft sprechen? Definiert das jeder für sich selbst? Viele werden sagen, wenn du keine Freunde hattest, ist es deine eigene Schuld. Ja, daß wäre ein Punkt. Liegt es an mir? Mache ich es immer falsch? In der Schule, eigentlich war da erst etwas ab den höheren Schulklassen. Grundschule, da war ich aber gehörte wohl mie dazu. Die fünfte Klasse, Wechsel der Schule, alles "sortierte" sich neu. Man gehörte dazu. So ab der 8 Klasse waren es irgendwie immer die selben, welche sich zusammen taten und eine Gruppe bildeten. Ich wurde akzeptiert und wir unternahmen hin und wieder auch was zusammen. Radtouren, Feiern usw. . Aber eine richtig feste Freundschaft war es wohl nicht. Aber in der Schule, ja man unterstütze sich schon gegenseitig. Dann die weiterführende Schule, man verlor doch recht schnell den Kontakt zu den anderen. Die Klassengemeinschaft in der Höheren Handelschule war schon toll. Aber schon weil wir aus verschiedenen Städten kammen, gab es ausserhalb der Schule kaum Kontakt. Nach der Schule zusammen durch die Stadt und zum Busbanhof, ja war manchmal schon toll. Im zweiten Jahr sah es anders aus, andere Klasse. Es gab Gruppen in der Klasse, welche oft gegeneinander agierten. Diese Ellenbogenmentalität war schlimm. Ich stand dazwischen, ich gehörte zu keiner Gruppe und wollte auch nicht zu einer gehören. Ja, war ein schlimmes Jahr. Freundschaften haben sich da nicht entwickelt. Warum nicht? Dann war ich ein paar Monate in Hannover. Tolle Leute dort und auch wenn wir in der Freizeit Zeit zusammen verbrachten, Freundschaft wurde es wohl nicht. Dann kam jemand, wo ich von Freundschaft sprechen würde. Zumindest von meiner Seite aus. Was habe ich falsch gemacht? Oder ist Freundschaft für manche nur eine Einbahnstraße? Ich habe schon so oft darüber nachgedacht. Was habe ich falsch gemacht? Aber die Frage war, hatte ich Unterstützung? War meine gute Freundin für mich da oder war ich nur für sie da? So schwarz/weis war es natürlich nicht. Sie hat mich auch zu nichts gezwungen, es war auch eine schöne Zeit mit ihr. Aber das war nicht die Frage. Wenn sie mich Fragte etwas zu tun, wenn sie etwas brauchte oder einfach nur zu reden, dann war ich für sie da. Wenn wir telefoniert haben, wenn ich sie irgendwo hin fuhr, wenn es etwas anderes war, ich war da. Sie war meine gute Freundin, wenn etwas war, wenn sie fragte, natürlich war ich für sie da. Wenn sie sagte, nein, ist alles ok, aber man spürt, sie sagte es nur so, es ist genau das Gegenteil. Zu ihrem Geburtstag wünschte sie sich mal etwas. Ich und ein paar andere könnten zusammen legen und ihr das Geschenk kaufen. Die anderen wollten nicht, wollten lieber jeder was eigenes machen. Sie sagte, sei ok, würde ihr nichts ausmachen. Aber ich spürte wie enttäuscht sie war. Ich habe es dann alleine gekauft und ihr geschenkt. Da habe ich als Tellerwäscher noch Geld nebenher verdient. Aber gefreut hat sie sich darüber. Ich habe ihre Eltern kennen gelernt. Ihre Mutter habe ich nur selten gesehen. Ihren Vater öfter, wenn ich in seinem Laden war. Ihre jüngere Schwester, ich weiß nicht mehr was es war. Ein Fest in der Alt-/Innenstadt. Karusel und Ponnyreiten gab es. Sie, ihre Schwester und ich gingen da hin. Ihre Schwester war zwischen uns, hielt ihre und meine Hand, lies sich dann mal hängen und schaukelte zwischen uns. Wie war es umgekehrt? Sie hat nie jemanden von meiner Familie kennengelernt. Sie war auch nur einmal bei mir zuhause. Nicht um mit mir rumzuhängen oder so. Sie wollte sich mein Auto leihen, sozusagen ein bischen Partymeile besuchen. Ohne ihren guten Freund? Ja, dafür hatte sie andere. Aber als sie das Auto zurück brachte, da hat sie doch bestimmt ein bischen mit mir rumgehangen? Nein, sie hat das Auto nicht zurück gebracht. Ich musste es mir abholen. Sie hat es nichtmal zurück gebracht? Nein, es ging eben immer nur um sie. Sie hat alle nur benutzt. Wie endete es? Sie hatte jemanden gefunden, der ihr das schöne Leben bieten konnte. Sie brauchte uns nicht mehr. Ich habe mir oft die Schuld gegeben. Aber sie hat die Entscheidungen getroffen, sie hatte das Steuer in der Hand. Sie ist öfter umgezogen und entschieden, ihrem besten Freund zurück zu lassen. Ihm nichts zu sagen, ihn nicht mehr Teil ihres Lebens sein zu lassen. Es war ihre Entscheidung, nicht meine. Und später, als sie mich anrief? Ich hatte mich gefreut, nach so langer Zeit meldete sie sich. Ich hatte Hoffnung, daß ihr die Freundschaft doch etwas bedeutete. Sie rief aber nicht wegen mir an. Es hat sie nicht wirklich interessiert, wie es mir ging. Es ging wieder nur um sie und ihr Leben, nicht um mich. Sie wollte mich in ihre Eheprobleme mit hinein ziehen. Vielleicht hätte sie mir dann die Schuld gegeben. Ich wollte ihr trotzdem helfen, sie war meine Freundin. Ich bekam etwas Ärger, jemand rief die Polizei wegen mir, naja, was solls. Hat sie aber nicht interessiert. Ob ich Ärger bekomme, war ihr egal. Sie hat nur an sich und ihre Ehe gedacht, nicht an mich. Sie wollte, daß ich es nochmal versuche. Es war ihr egal, ob ich Ärger bekomme oder nicht. Ich und mein Leben war ihr egal, es ging nur darum, daß sie bekommt, was sie wollte. Ich sagte "Nein", daß verbotene Wort einer Freundschaft? Offenbar. Aus ihrer Sicht war ich schuld, habe alles kaputt gemacht. War ein schlechter Freund. Nein, sie hat mir nie "Support" gegeben, war nie für mich da. Ich war ihr egal, war für sie nur Mittel zum Zweck. "Mein bester Freund", waren für sie wohl nur bedeutungslose Worte. Sie ist wohl jemand von dennen, die nicht jemanden sondern nur etwas lieben. Eigentlich müsste mir ihre Familie leid tun. Aber sie war ein toller Mensch, trotz allem. Vielleicht hat sie sich verändert, ihre Familie ist sicher stolz auf sie. Mich hat sie eiskalt fallen lassen. Bei dem Telefongespräch, wo sie noch andere Dinge sagte mit dennen sie mir klar zeigte, ich habe keinen Platz in ihrem Leben und ich bin auch nicht ihr Freund, dafür hat sie schliesslich andere, nur um dann von mir einen Gefallen zu wollen, da hat sie mich noch die Klippen runter gestoßen. Später, als ich nochmal versuchte Kontakt zu ihr zu bekommen, kam es zurück. Der Empfänger hat die Annahme verweigert, dort hat sie dann noch das Messer in mein Herz gestoßen. Ja, sie muß mich wirklich hassen. Die Freundschaft war ihr egal. Ich weiß, wann sie geheiratet hat. Ich weiß, daß sie wohl zum Jubiläum in New York waren. Warum? Weil sie mir nicht egal war. Sie wird über mich und mein Leben nichts wissen. Warum? Weil es ihr egal ist. Freundschaft hat ihr nichts bedeutet. Ich weiß nicht, ob Liebe ihr etwas bedeutet. Das gute Leben gefällt ihr aber. Ich habe Menschen kennen gelernt, zB auf der Arbeit, man hat sich auch privat gegenseitig geholfen. Es war ein gegenseitiges geben und nehmen. Aber es war keine Freundschaft, man hat keine Partys zusammen gefeiert oder so. Es gab auch andere, man half ihnen und später lachten sie einen aus. Als ich nach der Ausbildung meinen richtigen Job in der Firma hatte, quasi "Take one" in der Firma, war da M. er hatte in der Firma seine Ausbildung gemacht und hatte dann einen festen Job dort. Wir haben uns gut verstanden, waren so auf einer Wellenlänge. Hin und wieder in den Pausen zusammen gesesen. Auch privat mal getroffen, auch einfach nur gequatscht. Er lebte noch bei seinen Eltern, hatte ja erst die Ausbildung fertig. War auch mal bei ihm. Es war eben nicht nur um sich gegenseitig zu helfen. Wir haben auch einfach nur geredet. Oder Playstation heiß laufen lassen. War es Freundschaft? Er hatte sich dann ein Auto gekauft, ein 5er BMW Cabrio. Schönes Auto aber natürlich teuer. Er war aber stolz darauf. Er lernte dann eine Frau kennen. Natürlich war er ganz hin und weg. Aber sie würde nichts mit jemanden haben, der nicht seine eigene Wohnung hat und noch bei seinen Eltern wohnt. Er fand auch eine schöne Wohnung, hätte mir auch gefallen. Aber er hatte schon einen Kredit fürs Auto laufen und die Wohnung kostete, Kaution und Küche usw. . Er brauchte "Startkapital", wie er es nannte. Ich bin eben ein schlechter Freund und mache alles falsch. Ich habe ihm das Geld geliehen, mehrere Tausend, damals noch DM. Ohne Zinsen und zahle es zurück wie du kannst. Ich muß es wohl falsch gemacht haben. Er bekam die Wohnung, richtete sich ein. Ich war, glaube ich, zweimal in der neuen Wohnung. Und die Einweihungsparty? Wie gesagt, ich habs wohl falsch gemacht. Ich war nicht eingeladen. Ich hätte sowieso nicht zu der Gruppe gepasst, meinte er. Es gab dann auch ganz schnell keinen Kontakt mehr. Auch in der Firma ging er mir aus dem Weg. Ja, er hatte ja jetzt seine Freundin, da hatte er nicht mehr soviel Zeit. Oder war es was anderes? Mein Geld? Habe ich nie wiedergesehen. Aber das war nicht das schlimme daran. Schon wieder was von "Freund" und "guter Kumpel" zu hören nur um dann ausgenutzt und fallen gelassen zu werden, damit andere auf meine Kosten glücklich sein können, sowas hinterlässt eine tiefe Narbe. Sagen einem Freunde nicht, was man falsch gemacht hat? Damit man an sich arbeiten und ändern kann? Was habe ich falsch gemacht? Es gab immer Leute die "du kennst dich doch damit aus, kannst du nicht mal..", und natürlich half man. Ich habe auch bei Umzug geholfen. Ich hatte klar gesagt, ich kann nicht schwere Sachen die Treppe hoch und runter tragen. Aber jeder so wie er kann. Habe dann einen 7.5 Tonner mit Ladeboardwand zur Verfügung gestellt und auch gefahren. Auch Kartons usw. getragen. Da sind dann Leute, mit dennen man gut kann. Man redet mal und trifft sich auch mal. Ich wollte dann nach Bonn gehen. Musste meine alte Wohnung noch leerräumen. Sie hatten mir angeboten zu helfen. Also fragte ich sie und sie sagten ja. Fand ich toll und war auch dankbar. Wenn sie nein gesagt hätten, hätte ich mir was überlegt und zB eine Firma beauftragt. So war es einfacher und kostete nicht soviel. Zu dritt wäre es wohl schnell gegangen. Ein paar Sachen auf den Parkplatz an der Straße für den Sperrmüll. Und ein paar Sachen in den Transporter den ich hatte. Ich hatte eine Kiste Bier, frische Brötchen und Kiloware Mett vom Metzger besorgt. Auch noch ein paar Kleinigkeiten. Wenn sie mir schon helfen, sollen sie auch versorgt sein. Was habe ich falsch gemacht? Keiner kam. Nicht einer. "Mir ist was dazwischen gekommen, habe keine Zeit.", "Mir gehts nicht gut, tut mir leid.". Um sich dann Abends auf einer Party volllaufen zu lassen, dafür ging es. Nagut, Umzug und Party ist ein Unterschied. Ich habe den Umzug alleine gemacht. Ich und meine zwei Rollbretter. Ich musste immer über zwei Stufen, aber es ging. Ein Nachbar hatte noch mit angefasst, vielleicht weil ich das Treppenhaus blokierte. Dieses Gefühl, die Enttäuschung, was auch immer, es gab einem Energie. Ich war den Leuten egal, sie wussten das es ein Umzug war. Sie liesen mich alleine. Ob sie über mich gelacht haben? Die Wohnung musste leer werden, die Übergabe erfolgte gegen Abend, ich hatte keine Wahl. Ich war dann nicht nur emotional fertig aber ich hatte es bis zum Abend geschaft. Alleine, wiedermal. Als ich gegen Abend dann endlich dabei war zu fahren. Es war kein schöner Moment. Ich weiß nichtmal warum, es war nicht geplant, daß jemand kommt und mich verabschiedet. Ich hatte es auch nicht erwartet. Vielleicht weil ich dachte, ich würde an dem letzten Tag nicht alleine sein. Es wären ja zwei Leute da gewesen. Noch zusammen sitzen, Mettbrötchen usw. essen, etwas trinken. Mit ein paar Leuten zusammen sitzend es beenden. Aber in dem Moment wurde mir klar, niemand ist für mich da. Sie alle nutzen einen nur aus, sie alle sind Egoisten. Sie alle wollen immer nur etwas, nehmen einem alles. Aber lassen einem in Stich, trampeln auf dir rum. War ich nicht für andere da? Habe ich nicht geholfen? Habe ich nicht zugehört? Und ich? Da war niemand, niemand der half, niemand der tschüss sagte. Nichts. Nicht mal meine beste Freundin von damals, die als Freundin nicht nur von anderen Unterstützung verlangte, sondern auch ein paar Worte für mich hätte. Sie alle haben immer nur genommen und liesen mich dann im Stich. Ich hatte ein Mobiltelefon, niemand rief auch nur an. Nichts. Niemand. Nichtmal ein paar gute Worte war ich ihnen wert. Ich hatte es, glaube ich, schonmal geschrieben. Sollte ich wohl nicht, weil es nicht ganz "Regelkonform" ist. Die Telefonnummer aus der alten Wohnung, aus dem anderen Ort, ist dank VOIP immer noch auf mich registriert und wird auch auf meinem Telefon genutzt. Hatte immer damit gerechnet, daß sie irgendwann einfach abgeschaltet wird. Bis heute, jetzt, könnte man mich unter der alten Telefonnummer erreichen. Es gibt keine "ich konnte dich ja nicht erreichen" Entschuldigung. Andersrum, hat man mir keine Möglichkeit gegeben, mich melden zu können. Aber niemnand wollte. Warum wird von mir immer soviel verlangt, weil sonst behauptet wird, ich sei kein guter Freund? Aber andersherum, nicht mal einen Anruf, nichtmal ein paar Worte. Ist das fair? Wisst ihr wie weh das tut? Die Kiste Bier hatte ich dem Vermieter da gelassen. Alles andere hatte ich wieder eingepackt. Erst später, als ich auf einem Autobahnrastplatz Pause machte, hatte ich was gegessen. Vorher hatte ich keinen Appetit. Ich bin mit Trännen in den Augen weggefahren. Habe mich auch nicht mehr bei den "Helfern" gemeldet. Warum auch. Hätte ich mich entschuldigen sollen, weil sie mich im Stich gelassen haben? Was habe ich falsch gemacht? Weil ich dachte, die Menschen sind so wie ich? Nein, sind sie nicht. Sie sind rücksichtslos, egoistisch, emotionslos, benutzen andere nur, deshalb ist die Hölle so voll und der Himmel so leer. Wenn der Himmel so leer ist, hoffe ich, werde ich meine Engel schneller finden. Und dann die besten Plätze um auf die Erde zu schauen? Was gebe es da schon zu sehen, was einen nicht traurig machen würde? Ich komme sowieso in die Hölle? Ich habe es schonmal geschrieben, für meine Engel würde ich alles tun. Jemand der das Leiden gewöhnt ist, macht die Hölle keine Angst. Ich werde sie umgraben und auf den Kopf stellen, bis ich den Eingang in den Himmel gefunden habe. Ich hätte die Ewigkeit Zeit dazu. Leid kann einem Kraft und Energie geben, wenn man ein Ziel vor Augen hat. Vielleicht war Bonn deshalb so schwer für mich. Es gab keinen schönen Start, keine Freude. In Bonn zweifelte ich, was ich tun soll. Ich sags mal direkt, all die Narben die mir zugefügt wurden, sie schmerzten sehr. Die alten Narben, welche durch die neuen Erfahrungen wieder aufbrachen all das. Ich sah keinen Sinn mehr. Wofür denn? Für wen denn? Für mich? Offenbar waren alle der Meinung, ich bin es nicht wert, kann nichts und mache alles falsch. Da war ja niemand, der mich aufbaute oder mir beistand. Sie alle sagten im Grunde: Du bist nur gut um ausgenutzt zu werden, wenn du es nicht willst, verschwinde aus meinem Leben. Da war nicht einer, der mir ein anderes Signal gab. Ich wollte das Leid beenden. Mein Leben, mein Leid. So blöde es klingt, ich hatte keine Zeit dafür. Das Studium, die Arbeit, das Lernen und all das andere drumherum, es forderte einen 25 Stunden am Tag. Nein, kein Verschreiber, eigentlich reichten 24 Stunden nicht aus. Das erste mal, daß ich gefordert wurde, es mir nicht so leicht fiel wie zB in der Schule oder Ausbildung. Aber es machte mir Spaß. Computer, Physik/Astronomie, Mathematik, so eine klare logische strukturierte Welt, warum kann nicht alles so sein? Da blieb keine Zeit für solche Gedanken. Man lernte dann auch andere kennen, uns verband der Stress, das Lernen usw. es gab also genug Berührungspunkte. Wir haben auch viel Zeit zusammen verbracht. Studium ist eben nicht nach Stempelkarte. Oft haben wir auch Abends zusammen gesessen und gelernt, diskutiert oder Pizza gegessen. Auch mal wo hin oder ins Kino. Gerade so der "Kern", fast schon wie Familie. Oder sogar mehr. Freundschaft? Ich glaube das war schon sehr nahe dran. Jacqueline, wir konnten gut miteinander. Aber zusammegekommen sind wir nicht. Aber es war ohne "Schmerz", sie hat mich nicht abgewiesen. Teilweise eher das Gegenteil. Ihr Kopf an meiner Schulter oder sie nutzte mein Bein als Kopfkissen, wir hatten keine sexuelle Beziehung es war wohl wirklich Freundschaft. Habe ich dort "Support" erfahren? Ja, habe ich. Mit Jacqueline konnte ich über alles reden. Ich musste keine Angst haben, daß sie es mir übel nimmt wenn es nicht um sie sondern um mich ging. Bei meiner früheren besten Freundin war es anders. Wäre da nicht Jacquelin sondern TC gewesen, ich wäre heute Tod, beziehungsweise damals gestorben. TC wäre es egal gewesen, Jacqueline war ich nicht egal. In Bonn waren Leute, dennen war ich nicht egal, dort war ich nicht Etwas, was man benutzt, dort war ich ein Mensch. Weiß ich, was mit Jacquline heute ist? Ja, weiß ich. Sie weiß auch über mich bescheid. Sie ist im Ausland, hat Familie und zwei Kinder. Und hat einen guten Job. Manchmal ist sie ein blauer Teufel. Als das Studium fertig war gratulierten wir uns natürlich alle. Aber ich weiß nicht ob ich es ohne sie überstanden hätte. Berlin war eine drastische Veränderung. Man traf viele Leute, oft arbeitete man nur zeitweise mit anderen zusammen. Wirkliche Beziehungen bauten sich da nicht auf. Es blieb alles auf einer sachlichen Arbeitsebene. Freizeit war nicht immer vorhanden. Man konnte auch nicht immer wirklich plannen. Urlaub musste auch mal verschoben werden. Ich würde jetzt nicht sagen, daß es dort solche Freundschaften wie in Bonn gab. Es blieb eben eher oberflächlich. Aber in den letzten Monaten dieses Jahres zeigte sich, nicht jeder der sich dein Freund nennt ist es auch und Leute die sich nicht als dein Freund bezeichnet haben sind es dann aber, welche dir helfen. "Einmal im Team, immer im Team.", es tat wirklich gut, danke nochmal. Schon erstaunlich, welche Verbindungen sich damals aufgebaut haben, die man so nicht wahrgenommen hat. Hatte ich damals "Support", ja. Alleine die Arbeitssituation war anders. Die "Firma" hat sich um vieles, auch im privatem Bereich, gekümmert. So, daß wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren konnten. Wohnungssuche, finazielle Sorgen oder psychologische Probleme? Die "Firma" steht dir zur Seite. Aber Freundschaft war es nicht. Als dann damals von "Oben" die Entscheidung kam, daß Nichtamerikaner in solchen Posten nicht mehr gewollt sind, waren die Leute um uns herum wirklich sauer. Da war niemand der das toll fand. Für sie gehörten wir einfach dazu. Fühlte sich schon gut an. Ich hätte auch amerikanischer Staatsbürger werden können. Wurder so vorgeschlagen. Aber mir gefiel Amerika nicht. Nur wenige von uns haben sich dafür entschieden. Vielleicht, wenn ich nicht alleine gewesen wäre und zB eine Freundin oder Frau gehabt hätte welche es gewollt hätte, dann hätte ich wohl auch. Aber für mich fühlte sich der Gedanke nicht gut an. Ich wusste nicht, welche Zukunft ich in Amerika haben würde, genauso wenig wie ich die Zukunft in Deutschland kannte. Es machte also keinen Unterschied, nur daß ich Deutschland/Europa kannte und Amerika fremd war. Dann stand ich da und suchte einen neuen Job. Ich hatte aber keinen Druck, mein Konto war dank Berlin gut gefüllt. Und ich hatte keinen ausschweifenden Lebensstil. Ich hatte zwar noch Kontakte aber war wieder alleine. So wie früher. Der Übergang zu einem "normalen" Leben war nicht einfach aber machbar. Ich hatte niemanden an meiner Seite, aber ich kam zurecht. Wie sonst auch, vertraue niemanden. Ich nahm dann meinen jetzigen Job an. Mein Lebenslauf hat die Leute wohl beeindruckt. Nicht ganz eineinhalb Jahre später lernte ich Freni kennen. Zehn Monate später wurde sie schwanger. Da ging bei der Verhütung wohl was schief. Wir haben es aber nie bereut. Wir hatten eine wunderbare Tochter. Ich würde jetzt nicht sagen, daß ich Karriere gemacht habe. Selbst Erfolgreich wäre wohl übertrieben. Hatte ich Freunde, die mich auf meinem Weg zu dem was ich heute bin unterstützt haben? Jacqueline und ein paar in Bonn. Auch aus Berlin haben sich ein paar als gute Kollegen/Freunde gezeigt. Gibt es andere? Damals, nein. TC? Nein, im Gegenteil. Es gibt da heute jemanden, da bin ich echt nicht sicher. Die Freundin von meinem Engel, also Frenis Freundin. Sie hasst mich. Nein, vielleicht sollte ich das mal aufklären. Aber nicht heute. Sie und ich haben Kontakt. Freni ist die Verbindung zwischen uns. Aber sie ist lange nicht mehr da. Trotzdem ist ihre Freundin immer noch für mich da. Sie hat auch eine Begründung dafür, sie müsse als Frenis Freundin ja auf mich aufpassen, damit ich nicht zuviel blödsinn mache. Nagut, vielleicht ist sie eine Freundin. Was bedeutet es eigentlich, nicht nur einsam sondern alleine zu sein? Einsam ist ein Gefühl, alleine ist ein Zustand. Ich war nicht nur einsam, ich war alleine. Nicht weil ich es wollte, sondern weil die anderen es so wollten. Was bedeutet es? Als ich einen angebrochenen Unterschenkel hatte, bin ich damit herum gelaufen. Klar tat es weh, aber wer erledigt die Dinge für mich? Ich bin dann doch zum Orthopäden, jemand neues, den ich nicht kannte, nicht der zu dem ich früher ging. Er röntge dann und sagte ist nicht schlimm, gab mir eine Salbe. Half aber nicht, ich kam ein paar Tage später wieder. Nun, ich war alleine. Niemand der mich fuhr, niemand der mich stützte oder begleitete. Ich fuhr also und ging die Strecke vom Parkplatz zur Praxis. Das waren mehr als nur ein paar Meter. Wenn ich in der Paxis ankam, waren die Schmerzen durch die Belastung und Reizung sehr stark. Ich habe dadurch geschwitzt und immer versucht mein Bein so zu drehen/legen, daß der Schmerz weniger wird. Die Leute guckten einen an. Aber da war niemand an meiner Seite, niemand dem es kümmerte, daß ich leide. Der Arzt? Was ich denn wolle, er hätte doch gesagt es sei alles in Ordnung. Aber der Schmerz? Ach, der geht wieder weg. Nein, er ging nicht weg. Mein Hausarzt schickte mich zu einem anderen Arzt in der selben Praxis. Wieder die selbe Tortour um da hin zu kommen. Das Bein und der Schmerz wurden ja nicht besser. Der Orthopäde schaut sich das an, ungelogen mit Lineal und Geodreieck zeichnete er auf meinem Bein. Er lies sich dann das Röntgenbild von seinem Kollegen geben. Schickte mich dann zu einer Szintigraphie. Die war "wie ein Leuchtturm im Dunkeln", ich bildete es mir also nicht ein, da war etwas. Wieder zum Orthopäden, dann zu einem MRT. Das war dann interessant. Ich weiß nicht mehr, ob es volle zwei Stunden waren, die ich da in der Röhre war. Sie hatten sich mehr Zeit genommen und mehrere Durchläufe gemacht. Sie hatten die Befürchtung, daß es etwas schlimmes sei, Krebs oder so. Der Knochen war fast ganz durchgebrochen und die Bruchstelle reibte immer aneinander. Dadurch hat sich alles entzündet und es war Flüssigkeit im Knochen oder der Knochen verflüssigte sich. Das Rötgenbild lag dem Radiologen auch vor und er hatte eine recht klare Meinung, es hätte sofort auffalen müssen und es sei unverantwortlich mich damit herumlaufen zu lassen. Verwunderlich, daß ich überhaupt damit laufen kann ohne das der Knochen nachgibt. Darum gings. Ich habe Wochenlang zuhause gelegen. Da war niemand, der mich versorgt hat. Niemand, der mich zu den Ärzten oder Untersuchungen fuhr. Niemanden, den es überhaupt interessierte, ob ich noch lebe. Das war das Leben, was ich dank meiner "Freunde" von damals hatte. Ich war für sie da. Wenn sie mich gebraucht haben, war ich da. Wo waren sie in der Zeit? Wer hat mir beigestanden? Wie ein Esel, der sich abrackern darf damit es den "Freunden" gut geht und wenn der Esel was hat, gibt man ihm den Gnadenschuß. So waren meine "Freunde" von damals. Ist es wirklch meine Schuld, daß sie mich so behandelt haben? Ist es übertrieben, wenn ich sage, da war niemand? Ist es übetrieben wenn ich sage, ich habe es alleine geschaft? Die anderen, sie haben nur an sich gedacht. Ohne Rücksicht auf mich. Ist das übertrieben? Ohne Jacqueline, und die anderen in Bonn, würde ich nicht mehr leben. Die "Freunde" von damals, TC, M, und andere, es war ihnen egal. Ob ich lebe oder sterbe, war ihnen egal, solange sie ihr gutes Leben haben. Ich war für sie nur eine Spielfigur auf dem Brett, welche man opfert ohne sich Gedanken zu machen. Meine Schuld, natürlich. Ich habe sie ja dazu gezwungen, sie hatten ja keine andere Wahl. Doch hatten sie. Deswegen, sie haben entschieden, mich fallen zu lassen, mich weg zu werfen. Es war unter ihrer Würde, sich mit mir zu beschäftigen. Sie hatten ja alles, was sie von mir wollten. Wie getriebene Vampiere, die alle aussagen. Es wird sicher als sehr negativ empfunden. Als ob ich andere schlecht machen wollte. Oder ich ... . Warum habe ich kein positives Bild von Menschen und der Gesellschaft? Weil ich es mir einbilde? Weil ich so ein Miesepeter bin? Weil die Menschen und die Gesellschaft es mir gezeigt haben, wie sie wirklich sind? Weil sie sich mir gegenüber nicht die Mühe gemacht haben eine Fassade aufrecht zu erhalten um als gut und nett wahrgenommen zu werden? Es sind Beispiele aus meinem Leben und noch längst nicht alle. Aber welche, die tiefe Narben hinterlassen haben, welche auch nicht verschwinden. Ich habe mich auf das "damals" beschränkt. Auf die "tiefen Narben". Alles, all die Momente wo man leidete, zu nennen, würde zuviel und zu lange dauern. Wie oft ich zuhause geweint habe. Wie oft ich mich gefragt habe, was ich falsch mache. Bin ich es echt nicht wert gewesen? Ich war immer bereit zu geben, war da, wenn jemand mich brauchte. Wie oft habe ich selbst zurückgesteckt und verzichtet, damit andere profitieren. Dabei ist das Geld oder Sachen nicht wichtig. Die Emotionen die man dann hatte und dann ... als ob einem ein Finger, oder anderes, abgerissen wird. Und den "Freunden" ist es egal, welchen Schaden sie einem zufügen, sie denken nur an sich und nicht an ihren "Freund". Jeder hat solche Erfahrungen gemacht? Es gibt aber ja dann die anderen, welche da sind und einem zeigen, daß es auch gute Menschen gibt? Stellt man mal die Zahlen gegenüber, so sind sie verschwindend gering. Aus meiner Sicht von damals: "Gute Freunde, die zu einem halten.", war nur ein Spruch, ein Märchen. In der Realität gab es sie genauso wenig wie die Einhörner aus den Geschichten. Meinem Engel habe ich vertraut. Ansonsten würde ich heute niemanden als Freund sehen. Das ist unfair und macht es den Menschen, die heute vielleicht Freunde sind, nicht leichter. Manchmal bin ich in dieser Richtung "schwierig", weil meine "Freunde" das aus mir gemacht haben. Sie haben mir eine schwere Last hinterlassen, an der ich immer wieder arbeiten muß. Damit ihr Leben durch diese Last nicht belastet wurde. Zusammen hätte man die Last überwinden können, doch ihnen war es wichtiger, ihr Leben schöner zu machen und haben die Last einfach bei mir belassen. Es war ihnen ja wohl sowieso egal ob ich von der Last zerquetscht werde. Ich bin überzeugt, hätte ich mein Leben deswegen damals beendet, es wäre den "Freunden" egal gewesen. Es wäre auch niemand zur Beerdigung gekommen, da bin ich mir sicher. Freunde? Ja, ich habe das, bis auf wenige Ausnahmen, alles alleine geschaft. Da war niemand an meiner Seite. Niemand der mir den Rücken frei hält. Niemand der mir Schwung gab. Niemand der mich unterstützte. Niemand der mir zeigte, daß ich es wert sei. Da waren nur andere, die mir auch ohne Skrupel alles genommen hätten, dennen es egal war, ob ich ein Leben habe. Aus meiner Sicht sind sie schlechte Menschen. Rücksichtslose Egoisten, die auf Kosten anderer ihr Leben führen. Ich habe Zweifel, ob solche Menschen überhaupt wirklich lieben können. Ihre Ehepartner, ihre Kinder, lieben sie sie oder lieben sie nur, daß die ihre Fassade für ihr Leben bilden? Ja, sorry, daß geht jetzt wohl zu weit. Es sind aber meine Empfindungen und die basieren nunmal auf den Handlungen der anderen. Wenn andere über mich lachen oder mich dann einfach hassen, weil es für sie dann einfacher ist jegliche Verantwortung für ihre eigenen Handlungen auf mich abwälzen zu können, dann darf ich doch auch Empfindungen dazu haben, oder? Ja, heute ging es nur um mich und die Vergangenheit. Man wird sie einfach nicht los, ist ein Teil von einem. Wenn ich wenigstens vergessen könnte, aber ich habe soviele Erinnerungen in meinem Kopf. Das da soviel Platz ist. Ivies Geschichte wäre genauso eine Geschichte über die Abgründe der Menschheit, wie rücksichtslos und grausam die Menschen doch tatsächlich sind. Wie die Gesellschaft lieber die Täter in Schutz nimmt, sie sind ja so tolle Menschen, tolle Väter und Ehemänner. Deswegen haben sie Ivie sowas angetan? Deshalb misshandeln und vergewaltigen sie? Ohne Emotionen, ohne Rücksicht? Weil die Gesellschaft der Meinung ist .... ? Trotzdem hassen wir nicht. Wir ziehen nicht los um anderen Leid zu zufügen um uns zu rächen. Wir haben Zuneigung zueinander. Aber erwartet kein positives Bild von der Gesellschaft oder den Menschen. Es zählt immer nur, was sie tun. Nicht ihre Fassade oder Worte, ihre Taten definieren sie.