Korea’s 80th Liberation Day
Stunning Drone Show
Walking Through History on Korea’s Liberation Day
Verspätet, aber:
All the best for the 80th anniversary of Korea’s Liberation Day.
Weiß nicht, wie aktuell dies ist:
"Die Stadt Seoul hat eine sehr hohe Bevölkerungsdichte, die fast doppelt so
hoch ist wie die von New York City. Die Metropolregion weist die höchste
Bevölkerungsdichte der OECD in Asien auf und die zweithöchste weltweit,
nach Paris"
Ich hatte letztens über den kleinen Fluß geschrieben, dachte der wäre damals
nur neu gestaltet worden. Jemand sagte mir, der wurde damals wieder hergestellt.
Er wurde mit Beton überzogen und es gab einen mehrspurigen Highway, also auch
auf einer Brückenkonstruktion. Er galt als Lebenslinie, wo die ganzen Autos
und Co. von, zu und durch Seoul fuhren. Nach Jahrzehnten wurde die Konstruktion
aber Marode und es hätte viel Geld gekostet um wieder instandgesetzt zu werden.
Die Verantwortlichen hatten dann die Idee, den Fluß wieder den Menschen zurück
zu geben. Der war schon da, als die Stadt gegründet wurde und lange Zeit ein
Teil der Stadt. Es gab dann Zeiten, da war Auto und Verkehr und Wirtschaft
eben wichtiger. Händler und Co. stellten sich gegen die Idee, sie befürchteten,
daß die Kunden dann weg bleiben wenn der Highway nicht mehr da ist.
Man hielt aber an der Idee fest, man hat die Bevölkerung aufgefordert sich in
die Gestaltung und Planung mit einzubringen. Alle konnten ihre Meinung dazu
beitragen und es wurden auch Vorschläge gemacht. So sollten auch die alten
Brücken über den Fluß wieder aufgebaut werden. Die meisten waren dafür, ein
Projekt bei dem die Menschen mitgestalten konnten. Es war sehr aufwendig
den Highway mitten in einer Großstadt abzureißen ohne das Leben dort zu
behindern. Ist ja nicht so, wie in Deutschland, dort sind die auch auf Pfeilern
also auf mehreren Ebenen, so wie auch in den USA. Aber man tat es, man
restaurierte den Fluß und die alten Brücken, so wie es die Leute wollten.
Damals waren viele dagegen, rausgeschmissenes Geld und ohne den Highway
Nachteile für die Region usw. . Doch sie irrten sich. Nicht die, welche am
lautesten schrien setzten sich durch sondern die Menschen. Die Umsätze der
Händler stiegen sogar, weil viele Mensch dort hinkommen und bleiben, nicht
nur durchfahren. Das Klima in dem Bereich der Statdt hat sich verbessert,
die Temperatur liegt dort meist drei Grad unter der in den anderen
Stadtbereichen und in Seoul wird es oft sehr warm, auch oft über 30 Grad im
Sommer. Dort ist es "grün", Pflanzen sorgen für bessere Luft und gutes Klima.
Selbst Tiere finden diese Oase, so sind zB manchmal Störche zu sehen, wie sie
im Wasser stehen. Glaube aber nicht, daß dort Fische drinn sind.
Es wurde ein Ort der Entspannung, ein Treffpunkt für Jung und Alt, es werden
dort Veranstaltungen abgehalten und Feste gefeiert.
Die Stadt hat in den letzten Jahrzehnten viel getan um solche Oasen in der
Stadt zu schafen. Für die Menschen aber auch für die Stadt. Umweltschutz
wurde entdeckt. Für einen Europäer mag es nicht ersichtlich sein, ausgerechnet
der asiatische Raum setzt sich für die Umwelt ein. Natürlich hat man dort noch
viel zu tun. Aber Smog in den Städten und vergiftete Flüße waren und sind eben
ein Zeichen, es muß etwas geschehen. Selbst in China hat man das erkannt. Auch
andere Länder sehen es. Korea geht den Weg, baut sogar die Städte um. Anders als
zB die USA macht man in Korea schon seit Jahrzehnten etwas, man steckt nicht den
Kopf in den Sand. Man hört nicht auf die wenigen lauten Leute sondern fragt das
Volk und lässt es daran mitgestalten. So kommt die Akzeptanz dafür.
Die meisten Leute sehen nur, was ihnen "Serviert" wird, also meist USA.
Nachrichten, Filme und wovon die Leute "träumen", es bezieht sich meist
nur auf die USA. Dabei haben andere Länder soviel zu bieten.
Zugegeben, als ich jung war, war es bei mir auch so. Man sieht eben die
USA überall. Damals, als ich noch jung war, gab es ein großes Manöver,
bin mir nicht sicher aber könnte "Crossed Swords 86" oder "Free Lion" 1988
gewesen sein. Die "Amis" hatten bei uns ihr Lager eingerichtet. Von dort aus
fuhren sie dann zu den Übungen. Der Platz eignete sich wohl dafür, ein Platz
mit Rennstrecke, viele Parkplätze und angrenzende Wiesen. Die Engländer
hatten ihren Flugplatz hier und ihre Barracken. Dort konnten die Transportflieger
der Amerikaner landen und starten. Die Amis, die bei uns waren, waren einfach
toll. Sie hatten ihr Lager nur ein paar Kilometer von unserem Haus, es gab nur
die eine Straße welche vor unserem Haus verlief. Sie kamen also immer bei uns
vorbei. Teilweise gingen sie Abends auch zu Fuß in die Stadt. Es gab auch keinen
Ärger, die MP passte aber auch auf. Mit einigen konnte man auch sprechen, sein
Schulenglisch mal nutzen. Sie waren alle nett, da kann ich nicht meckern. Als
sie wieder fuhren, die Leute haben ihnen zum Abschied gewuncken, viele waren am
Straßenrand und haben den Amis alles gute gewünscht. Und die Amis haben von
ihren LKWs zurück gewunken. Es war schon ein etwas emotionaler Abschied. So ein
Ereignis vergisst man nicht. Nagut, eine Ampel musste repariert werden, die haben
sie wohl "übersehen", hat sich aber niemand drüber aufgeregt.
Wer denkt, ich hasse die USA, nein, tue ich nicht. Das damals war schon ein sehr
positives Ereigniss. In Berlin, es war eine andere Welt aber nicht unbedingt
negativ. Die Amerikaner haben ja die "Hire and Fire" Mentalität, bedeutet aber
auch, daß sie eher bereit sind Leute einzustellen. In Deutschland wollten alle
nur sehen was für "Papiere" du hast, danach wurdest du beurteilt. Die Amis sehen
die Papiere und wollen dann wissen: "Was kannst du denn?". Dort bekommt man eher
eine Chance, schliesslich können sie dich ja auch sofort wieder feuern. Für jemanden
in Deutschland sicher keine schöne Vorstellung. Aber die Amis sehen eben die
Möglichkeit die sich dadurch bietet.
Auch wenn sie mir damals eine Chance gaben, mich ja haben wollten, meine Erfahrung
und meine Emotionen sagen mir, ich passe nicht zur USA oder Amerika an sich.
Gestern haben wir gegrillt. Kleine Runde.
Ivies/Zoes Mitbewohnerin sollte mich grüßen. Von wem? Es heist ja, über so und so
viele Ecken kennt jeder auf der Welt jeden. Ivies Mitbewohnerin kennt jemanden,
wohl schon länger. Sie redeten wohl auch über Ivie, wie es ihr gehe und so.
Mein Name fiel dann wohl und die Person kam er bekannt vor. Sie wusste aber
wohl nicht wo sie mich "hinstecken" solle. Bei Gelegenheit fragte sie dann ihren
Vater, ob er wüsste warum ihr mein Name bekannt vor komme. Ihr Vater hatte früher
eine eigene Firma, seine Frau und Tochter waren dort im Büro wärend er oft
unterwegs war. Ich hatte damals oft telefonisch Kontakt mit seiner Tochter, wenn
es etwas gab. Wir haben uns nie persönlich gesehen, nur mit ihrem Vater hatte
ich persönlichen Kontakt. Ihr Vater erinnerte sich an mich und sie wusste dann
auch, wer ich bin. Nun, ihr wurde erzählt, ich hätte Ivie geholfen und sie lebt
nun glücklich bei mir. Sie sagte es wohl auch ihrem Vater. Er lies mich grüßen,
er freue sich für uns und er danke mir. Das lief dann wie bei der stillen Post
von einer Person zur anderen bis es bei mir ankam. Ich weiß, wofür er mir
"dankt" aber das schreibe ich nicht, es würde zu weit gehen. Trotzdem war es
schön zu hören. Natürlich sollen die Grüße auch wieder zurück gehen, wie bei
der stillen Post.
Wenn ich jetzt schon wieder von der Arbeit schreibe, dann weil es mir um etwas
anderes geht. Wir hatten diese Woche so eine internationale Woche. Vielleicht
kennt das jemand: Das Meeting welches eigentlich eine eMail sein sollte.
Man, zB ich, sitzt da in einem Konferenzraum mit Videoleinwand auf dem ein
anderer Konferenzraum irgendwo auf der Welt zu sehen ist. Und in beiden Räumen
sitzen Menschen. Und ich denke nur so: Was soll ich hier? Gut, war evtl. nicht
der einzigste. Warum dachte ich das? Weil es ein Bereich ist, mit dem ich
eigentlich nichts zu tun habe. Internationale Märkte und das Wirtschaftsgeschehen
in der Welt. Ich bin kein BWLer und internationale Märkte ist eine, oder mehrer,
Ebene höher als ich agiere. Warum saß ich da? Weil sie es wollten, weil sie denken
ich sollte dabei sein. Warum? Der Boss bezahlt mir ne Menge Geld, wenn der sagt,
ich soll da mit beisitzen, dann sitze ich da. Aber ist das alles?
Das Leben serviert jedem ein anderes Menü, die einen bekommen von dem Besten und
haben ein schönes Leben. Die anderen bekommen das Gegenteil, sie müssen sehen wie
sie mit dem wenigen zurecht kommen. Dazwischen gibt es auch noch welche, sie
bekommen nicht das tollste aber müssen nicht hungern.
Die meisten Menschen beschweren sich über ihr Leben, ich ja auch.
Egal ob sie zu dennen gehören, dennen das Leben nur das Beste serviert oder eben
zu den anderen.
Was serviert das Leben mir? Warum bin ich da wo ich jetzt bin? Warum sitze ich in
dem Konferenzraum? Wo führt es mich jetzt hin? Und warum?
Vielen geht es im Beruf um Titel und Geld. Alles andere und alle anderen dienen
nur der Karriere. Ich war nie karrieregeil, wollte nie so rücksichtlos sein.
Wollte nichts mit diesen Machtspielen zu tun haben. Meine Schwäche war wohl, ich
wollte durch Leistung überzeugen, alles richtig machen damit die Leute mich
respektieren. Damit war ich aber wohl nicht so erfolgreich. Sonst hätten mich die
Menschen anders behandelt. Trotzdem bin ich in dem Konferenzraum.
Titel wie Executive Vice President und General Manager. Ich bin übrigens "Senior",
bei den englischen Titeln ist das wichtig. Also wird es auch genannt. Oh man.
Wir haben uns nicht vorgestellt, wir wurden vorgestellt. Bei einigen nicht nur
die Position sondern auch ihre Aufgabengebiete.
Es gibt dann so "lustige" Momente, wenn jemand vorgestellt wird und es dauert
gefühlt ne Stunde bis die Nennung durch ist und dann der nächste nur kurz und
knapp "Manager .....", fertig. Bei mir, ich dachte nur, muß das sein?
Ich glaube, ich muß das jetzt nicht alles auflisten. Auch bei mir war es nicht
wenig. Data Analyst ist klar, Projektmanagement, Technical Assistance, Specialist
in .... . Ich fang ja jetzt doch an. Die listen wirklich alles auf, wo man auch
nur einen Fuß drinn hat. Was haben die Leute dann für Erwartungen von einem?
Der General Manager hat einen Dr.-Titel, ich nicht. Trotzdem sitze ich dabei.
Ja, ich weiß. Sie zahlen mir ne Menge Geld, selbst auf Führungsebene bekommen
einige nicht so viel. Da erwartet man eben auch, daß ich dabei sitze.
"Director", "Senior", es gefällt mir nicht. Was soll ich damit?
Hätte meinem Engel das gefallen? Das, was ich jetzt bin? Und wo führt es mich
jetzt hin? Will ich das überhaupt?
Ich wollte es nicht, hatte es nie als Ziel und doch "rutsche" ich in solche
Positionen. Ich "Netzwerke" nicht, blaffe manche "Anzugträger" an usw. . Ich
krieche in keine .... nur um Vorteile davon zu haben. Trotzdem "respektiert"
man mich? Nein, nicht mich, meine Arbeit.
Ist auch nicht wirklich verwunderlich, es ist eine Firma und keine Familie.
Wurde mir das alles geschenkt? Oder lag und liegt es in meiner Hand?
Was sehen die Leute in mir? Was glauben sie, wer oder was ich bin? Glauben
sie ich gehöre in den Konferenzraum? Vielleicht sehen sie mehr in mir als
ich bin, und dann? Man wächst mit den Herausforderungen, aber wie lange.
Ich bin mir nicht sicher, ob mir das, was ich da sehe, gefällt.
Wenn man Einkaufen geht trifft man hin und wieder ein paar Leute. Seinen
Friseur, seinen Arzt, die ehemalige Nachbarin usw. . Manchmal jemanden, den
man von früher kennt, aus der Schule. Er hat einen Laden in der Stadt, man
sieht ihn eben öfter mal. Aber diesmal war es nicht nur "Hi, wie gehts dir
denn. Alles gut?", diesmal war er wohl neugierig. Ivie war bei mir und er
fragte dann, ob die gut aussehende Dame an meiner Seite meine neue Freundin
sei. Ja, war sie. Er redete dann noch etwas, wollte eben wohl noch mehr aus
uns heraus holen. Dann sagte er sowas wie, ich hätte ja schon früher die
"interessanten" Mädchen angelockt. "Was? Weißt du eigentlich wie lange ich
gesucht habe bis ich jemanden gefunden hatte?". Er war der Meinung, mehrere
von damals hätten mich doch interessant gefunden. Und ..... (ich schreibe
ihren Namen nicht) hätte sogar mit mir "gefrühstückt", ja in Anführungszeichen.
Wer nicht weiß was das bedeutet, ihr seid noch nicht reif für sowas.
Ivie fragte später, was er meinte. Ich hätte doch gesagt, ich hätte erst mit
meinem Engel mein erstes mal gehabt. Hatte ich auch.
Wir haben damals nicht "gefrühstückt", wir haben gefrühstückt. Ja, wir haben
auch die Nacht zusammen verbracht, das Meiste davon. Aber eben nicht so.
Haben die echt geglaubt sie und ich? Wir gingen in die selbe Klasse und
konnten gut miteinander. Sie war sicher nicht hässlich und nett und ...
wer auch immer sie geheiratet hat, er sollte glücklich darüber sein.
Die Nacht, es war die Nacht vor dem letzten Schultag. Es war so eine Art
Tradition, daß man den letzen Schultag als etwas besonderes "Feiert".
Dazu gehörte auch, daß man auf der Wiese hinter der Schule campt.
Der Hausmeister wollte das nicht. Hat wohl in den Jahren davor Ärger gegeben.
Sie, die Klasse, hatten mich geschickt um den Hausmeister umzustimmen. Warum
ich? Weil ich mit ihm gut konnte, er schloß mir zB auch den Computerraum in
der Schule auf, wenn ich Nachmittags dort noch etwas machen wollte/durfte.
Ich zeigte ihm auch, wie die Computer funktionieren damit er darauf ein Spiel
laufen lassen konnte. Er kannte mich, wusste ich bin vertrauenwürdig. Also
sollte ich gehen und mit ihm reden. Und sie kam mit mir. Warum sie? Sie konnte
auch gut mit dem Hausmeister und weibliche Unterstützung könnte helfen. Wir
gingen zusammen. Wir haben den Hausmeister "bearbeitet", wir durften dann, wenn
wir es nicht zu wild treiben.
An dem Abend waren nicht alle auf der Wiese. Nicht alle durften, zB Alexandra
durfte nicht, sie hatte einen strengen Vater. Schade. Einige wollten auch nicht.
Ich wollte nicht die Nacht dort durchmachen aber war Abends dort. Hatte Cola
mitgebracht. Ich wusste ja, die anderen würden nur an den Alkohol denken aber
nicht an sowas. Ja, Bier und Co. gabs natürlich. Nicht viel, es war kein
Saufgelage. Aber ohne ging es für manche wohl nicht. Ich kam mir etwas blöd
vor, weil ich "nur" Cola mitbrachte wärend andere Bier und Co. dabei hatten.
Aber die Cola war dann doch schnell weg. Ich habe soviel mitgebracht wie ich
aufs Fahrrad bekomme. Innerhalb kurzer Zeit alles weg. War ok, ich hatt es ja
auch für alle mitgebracht, was sollte ich alleine mit soviel Cola. Aber so
fühlte ich mich nicht mehr ganz so blöd, offenbar war es eine gute Idee.
Ich hätte nicht gedacht das sie und ich das Gesprächsthema von dem Abend waren.
Da waren zwei andere, sie und er haben sich vorher kaum angesehen. Aber in der
Nacht: "Kuck mal die zwei da.", lagen sie und er zusammen in seinem Schlafsack,
eng an eng. Hätte keiner gedacht, ausgerechnet die zwei. Aber am nächsten Tag,
die sind sich aus den Weg gegangen, haben nicht miteinander gesprochen. Sie,
sonst nicht auf den Mund gefallen, war still. Wir haben uns echt gefragt, was
da in der Nacht mit den beiden war. Aber sie und ich waren auch Thema? Hat uns,
oder zumindest mir, keiner gesagt.
Was war bei mir in der Nacht? Wie gesagt, ich wollte nicht dort über Nacht
bleiben. Aber manche Dinge ändern sich. Es war eine schöne Sommernacht. Warm
aber nicht unangenehm. Und wärend andere auf der Wiese schliefen, gingen wir zB
in den nahen Stadtpark. Wir saßen dort, sind ein bische eingedöst. Nicht das
wir zusammen geschlafen hätten. Nur auf Stufen, nichtmal ne Bank, ein bisschen
eingeschlafen. Nicht lange. Wir sind ein bisschen rumgegangen. Mit anderen
Nachts durch die Stadt. Wir waren glaube ich vier oder fünf, sind dann einfach
in der Stadt rumgelaufen. Also eigentlich nichts großartiges, aber Stunden
zusammen verbracht. Meine Mutter wusste ja, was los ist und wo ich ungefähr bin.
Sie kannte das ja schon von meinen Geschwistern, sie vermisste mich also nicht.
Aber es gab einen Unterschied, ich nahm sie mit nach Hause. Sie wohnte in einem
anderen Stadtteil, etwas 8km entfernt. Wir hatten früh morgens vom Bäcker direkt
aus der Backstube im Hinterhof Brötchen geholt. Noch warm und richtig frisch.
Damals backten die früh morgens noch selbst. Ich hatte eine große Tüte voll,
nicht nur für uns zwei sondern auch für meine Familie. Sie und ich sind dann
zu mir gefahren und haben dort zusammen gefrühstückt, also ohne Anführungszeichen.
Sie nutzte natürlich auch die Gelegenheit, unser Bad zu nutzen. Warum auch nicht.
Meine Mutter kam dann irgendwann im Bademantel und sah uns nur. Sie tat als wäre
es ganz normal, lies uns wieder alleine.
Zusammen "gefrühstückt" zu haben, wäre sicher auch ein Erlebnis gewesen. Aber die
Nacht so mit ihr und den anderen verbracht zu haben und dann früh morgens zusammen,
nur sie und ich, in der Küche am Tisch zusammen frühstücken. Es fühlte sich einfach
toll an, eine wundervolle Nacht. Wir sind dann zusammen zurück zur Schule. Dann
haben die wohl geglaubt, sie und ich hätten ... ?
Wie haben mich die anderen immer gesehen? Das was ich dachte und das was sie
tatsächlich dachten, war es so unterschiedlich?
Was denkt man über mich in der Firma? Sie sagten, ich solle dabei sein um
informiert zu sein.
Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber ich habe kein Wirtschaftsstudium.
Aber wohl alle in der Geschäftsführung. Der General Manager ist Geschäftsführer
unseren Bereichs. Was haben sie also vor?
Ach, wo wollte ich eigentlich hin?
Was die Leute in mir sehen. Damals, und jetzt.
Ich bin nicht der harte Karrieretype, fragt mal Ivie. Und auch mein Engel hat mich
sicher nicht so gesehen.
Puh, wer oder was bin ich eigentlich? Liegt es am Alter, daß man an sich zweifelt?
Nicht auf das achten, was man nicht erreicht hat sondern auf das, was man erreicht
hat. Ja, leicht gesagt. Besonders wenn man nicht weiß, warum man es erreicht hat.
Als ich meinen Engel kennen lernte hatte ich bereits den Job, aber nicht in
dem Umfang wie es heute ist. Sie "respektierte" mich als Mensch, nicht als
der, welcher Karriere macht. Sie suchte kein Nest und guten Versorger, sie
suchte einen Menschen.
Was ist mit Ivie? Sie macht sich da nichts vor, natürlich würde sie auch von
meiner Situation profitieren aber, und das meine sie ernst und ich glaube
ihr das auch, sie könne ohne das Geld leben aber möchte nicht ohne mich leben.
Mit meinem Engel gab es "Krach" wegen eines Ehevertrages. Nein, bei mir ist
alles umgedreht, sie wollte einen ich aber nicht. Ja, ein Ehevertrag kann
individuell aufgesetzt werden, aber wozu, wenn es im Grunde sowieso bei der
normalen Regelung bleibt. Auch wenn es zur Scheidung gekommen wäre, ich wollte,
daß sie und unsere Tochter versorgt sind, gut versorgt. Was sollte also im
Ehevertrag stehen? Das sie mir eine mit der Bratpfanne überziehen darf wenn ich
sie betrogen hätte? Hätte sie nicht gemacht, sie hätte mir, ich sage lieber
nicht, wohin sie getreten hätte.
Aber sie wollte einen, sie wollte nicht mein Geld oder sich an mich bereichern.
Weder ich noch andere sollten glauben, daß sei der Grund, weshalb sie mich
heiraten würde.
Wer hat sich damals durchgesetzt? Ich durfte mal der Mann sein, Ausnahmsweise.
Ich habe mich durchgestzt. Ja, lacht ihr nur. Ihr kanntet sie nicht, für sie war
es eine ernste Sache. Für mich aber auch. Ob sie wirklich glaube, es mir beweisen
zu müssen. Und die anderen? Es ist unsere Ehe, nicht deren. Sie "folgte" mir,
wir brauchten keinen, wir hatten uns und unser Vertrauen. Blauäugig? Wahrhaft!
Vertrauen! Hätte ich mich geirrt, hätte ich eben den "Preis" gezahlt.
Nein, sie hat mich nicht unterdrückt. Sie lies sich aber auch nicht unterdrücken.
"Versuch blos nicht ein Hausmütterchen aus mir zu machen.", "Du hütest doch das
Haus und eine Tochter hast du auch?", "Oh man, was hast du aus mir gemacht!".
Wer war der Mann im Haus, daß war manchmal garnicht so einfach zu klären, "Du
bist der Mann im Haus, daß ist deine Aufgabe.", "Ich dachte wir hätten eine
moderne Familie, mit Gleichberechtigung und so.", "Nein, heute nicht. Vielleicht
morgen wieder. Jetzt geh und .... .".
Ich kannte aber die Stellen, an dennen sie kitzelig war. Ja, da hatte sie dann
kaum eine Chance.
Kitzelige Frauen, ja Ivie. Sie findet es nicht gut, daß ich Geld an jemanden
gebe. Nicht weil sie es haben will, ich würde Ivie auch so Geld geben. Die nutzen
mich nur aus. Ja, wahrscheinlich. Aber so bin ich und ich werde mich wohl nicht
mehr ändern. Aber das letzte Wort des Gebets wurde noch nicht gesprochen.
Was ich gut finde? Die Sonne scheint als ob sie ein Steak braten wolle. Und Ivie
trägt ihren Bikini. Ja, es ist sexy aber sie traut sich. Sie hat ja die Narben an
ihrem linken Arm, sie stören nicht, man sieht sie auch kaum noch. Aber für sie
war es ja auch immer ein Symbol. Sie schämt sich jetzt nicht mehr. Sollen die
Leute sie doch so sehen. Ja, sie verändert sich.
Zudem sieht sie gut aus, da gibt es nichts wofür sie sich schämen müsste.
Woran ich letztens noch dachte: Niemand belästigte Ivie in letzter Zeit. Keiner
der sich an sie ranmachen will, keine Komentare, nichts. Woran liegt es?
Ihr Auftreten? Wie sie sich nun kleidet? Ihre Ausstrahlung? Ich bin ja nicht
immer bei ihr. Früher haben sich solche miesen Typen an sie rangemacht. Und in
letzter Zeit nicht mehr.
Ivie sieht sich selbst eher als Hausfrau. Ich hatte bedenken aber es ist auch
schön, daß sie da ist. Es muß ja nicht so extrem werden.
Und ich werde nicht der Karrieretyp, dessen Frau zuhause wartet. Ich mag die
Arbeit mit Computern, mit den Daten.
Vermutlich hat es niemand mitbekommen.
Das Auge von Sauron im Zentrum einer aktiven Galaxie
Dort bin ich damals hingegangen, das Max-Planck-Institut für Radioastronomie.
Solche Sachen, solche Entdeckungen und dann aus den Daten die Bilder erstellen,
daß wäre ich. Es fasziniert mich immer noch. Es ist ja nicht nur, daß man ein
Bild hat, es sind die Erkenntnisse, die man aus den Daten gewinnt. Ich bin ja
ein bisschen noch dabei, über die ESA usw. . Aber natürlich kaum Zeit dafür.
Hatte ich geschrieben, daß sie mir ein Sweatshirt geschickt hatten? Mit
passender Aufschrift. Ich hatte nicht danach gefragt und sie fragten auch
nicht, ob ich eins will. Sie schickten es einfach, weil ich an dem Projekt
mitgewirkt hatte sollte ich auch eine Erinnerung daran bekommen. Sowas ist nett.
Ich sollte zufrieden sein, warum bin ich es nicht?
Mit Ivie habe ich nach langer Zeit wieder eine Frau an meiner Seite. Eine die
nicht nur gut aussieht und zu mir steht, sie hält es auch mit mir aus.
Ich hatte sie eben durchgekitzelt, ich sage nicht warum, nun muß sie sich
erholen und wieder Luft bekommen für den Fall, daß es eine nächste Runde
gibt.
Ich habe es ihr gesagt, wenn sie einen Mann sucht, der sich nach der Arbeit
in den Sessel setzt seine Hausschuhe und sein Bier haben möchte um dann
Fußball oder sowas zu schauen, dann ist sie bei mir falsch.
Schon wieder soviel Text geworden. Früher musste ich das Tippen lernen, Zehn-
Finger-System auf einer Schreibmaschiene. Ich weiß garnicht wieviele Anschläge
pro Minute ich heute erreiche.