Heute ist Freitag, ich hasse ... gut, nichts neues. Gestern Abend war ein
bischen daneben. Das mit meiner Mutter, sie rief ja an und versuchte wohl
etwas auf den Anrufbeantworter zu sagen, daß klappte nicht. Sie hat wohl
epileptische Anfälle, daß sie jetzt nicht richtig sprechen konnte hat sie
wieder so aufgeregt, daß es nur noch schlimmer wurde. Sie kann auch nicht
mehr richtig laufen. Mein Stiefvater war nicht da, sie wollte wohl mit mir
reden. Ja, war eine unschöne Situation, für die sie aber nichts kann. Ich
hatte nur gesehen, daß sie angerufen hatte und das auf dem Anrufbeantworter
war kaum verständlich, sie wollte wohl sagen, daß ich sie anrufen soll. Ein
paar Minuten später hat sie nochmal angerufen, ich sehe das ja im Anruferlog,
aber nichts auf dem Anrufbeantworter. Deshalb bin ich sofort wieder ins Auto
und zu ihr, sind nur ein paar Minuten.
Heute geht es ihr besser, sie hat sich wieder beruhigt. Man kann es nicht
ändern. Wenn ich es könnte, ich würde. Wenn ich die Wahl hätte, ich oder jemand
anderes wird von so einer Einschränkung befreit, ich würde verzichten und jemand
anderes solle. Warum? Ich habe ein Leben damit gelebt, für mich wäre es zu spät.
Ich weiß nichtmal ob ich ein normales Leben leben könnte. Die Einschränkung
das bin ich, es gehört zu mir, es hat das aus mir gemacht, was ich bin. Was
wäre ich ohne sie? Sie haben mich abgelehnt, mich als nicht gut genug gesehen,
daß sie mit mir kein gutes Leben haben können all das, aber ich, ich bin das
was ich bin. Die anderen, sie haben sich geirrt, haben versagt, haben sich was
vor gemacht. Ich wurde immer mit der realen Welt konfrontiert, sah hinter ihre
Fassaden, sah wie sie wirklich sind, sie gaben sich keine Mühe mich zu
manipulieren, ich war es ihnen ja nicht wert. Sie glauben sie stehen über
mich, sind was besseres als ich, weil sie ja "normal" sind.
Aber ich habe etwas, was sie nie hatten, wovor sie Angst hatten, ein hartes
Leben welches ICH gelebt habe. Was hattet ihr? Ihr glaubt Glück? Seid ihr
glücklich oder macht ihr es euch nur vor? Woher wollt ihr wissen, was wahres
Glück ist, wenn ihr nur ein normales Leben kennt? Meine Mutter sagte, sie
sehe erst jetzt wie schwierig ich es manchmal gehabt haben muß, weil sie jetzt
selbst nicht mehr normal ist. Die anderen, sie glauben und machen sich was vor
aber wissen nicht das Leben, und vieles was sie als Normale ignorierten, zu
wertschätzen. Sie glauben, sie hätten Lebenserfahrung und wissen alles? Nein,
haben sie nicht. Sie wissen nichts, woher denn auch. Welche Erfahrungen wollen
sie den haben? Die welche alle gemacht haben, und weiter? Ich habe die Abgründe
der Menschen gesehen, wie sie wirklich sind, wie sie sich wirklich gegenüber anderen
Menschen, mit dennen sie nichts anfangen können, verhalten. Sie haben Angst vor mir
und meiden mich, weil ich ihre wahre Identität kenne, weiß wie sie wirklich sind.
Das letzte was diese Menschen wollen, daß ihre Fassade zusammenbricht. Ich habe
keine Fassade, ich habe nur mich, die Wahrheit, die Realität, daß Leben.
Ja, ich bin überheblich, weil ich so über andere schreibe, so denke. Das ist euer
Argument. So wie: ... ist nur neidisch. Und all diese anderen Sprüche. Blos nicht
darüber nachdenken, daß letze was ihr wollt: Das ich vielleicht recht haben könnte.
Bin ich neidisch auf euch "normale"? Ja, bin ich. Ich würde mich auch gerne so wie
ihr verstecken, mit dem Strom treiben lassen. Normal sein, wie alle anderen und
mir einreden, daß alles gut ist und ich glücklich bin. Die meisten glauben es ja
auch. Aber leider war mir ein solches Leben nicht gegönnt, ich musste die Wahrheit
sehen, das wahre Leben erleben. Ich konnte mich nicht mit dem Strom treiben lassen.
Ich konnte nicht flüchten und mich hinter Fassaden verstecken. Aber ich weiß auch,
was Leben bedeutet, was wahre Liebe ist und wahre Freundschaft. Ich liebe nicht,
wie so viele Normale, etwas, ich liebe jemanden.
Wieviel bereit sind jemanden, den sie angeblich lieben, fallen zu lassen und
abzustoßen wenn er nicht mehr der Aufrechterhaltung der Fassade dient, es ist
erschreckend. Die Ehefrau, der Ehemann, die eigenen Kinder, Freunde oder einfach
irgendjermanden, soviele Menschen sind dazu bereit, reden von Liebe und Freundschaft
aber wissen nicht, was die Worte bedeuten, wofür sie stehen. Woher sollten sie
auch, für sie geht es nicht um den Menschen, nur um den Zweck. Anders kennen sie
es nicht.
Mal ein schönes Thema, Romantik.
Es wird ja jetzt schon früher dunkel, gestern ging die LED-Beleuchtung im Garten
um ca 21:30 Uhr an, es wurde dunkel. Die Sonne brannte nicht mehr aber es war
noch warm. Ivie und ich saßen leicht bekleidet drauße auf der Terrasse im Dunkeln,
dicht an dicht. Ja, daß war romantisch. Solche Momente sollte man wertschätzen.
Ivie trug die letzten Tage öfter ihren Bikini, ja ist sexy. Zu dem Thema möchte
ich auch kommen. Wenn sie und ich bei jemanden sind und es ist lockere Atmosphäre
und alles unbefangen, man ist unter "Freunden", so in etwa. Sie und ich sitzen
auf der Couche eng an eng und ich halte sie dann auch im Arm und sie kuschelt
sich an mich ran. "Wie alt seid ihr denn?", wie soll man dann so eine Frage
deuten? Hat es etwas mit dem Alter zu tun? Oder weil andere schon länger
verheiratet sind? Ich finde, Sex gehört zu einer Beziehung, sonst wäre es eben
Freundschaft oder Zweckgemeinschaft. Jetzt ist es natürlich ein Paradox, ich
habe so oft davon geschrieben, daß ich nicht so nach Sex süchtig bin, es sogar
als besonders ansehe. Nun, was ist Sex? Der reine Geschlechtsverkehr? Vielleicht
noch das Vorspiel dazu? Ich definiere Sex etwas weiter. Für mich ist es nicht
der Geschlechtsverkehr, der es ausmacht. Es ist körperlicher Austausch, Intimität.
Aber auch hier, es wird kompliziert. Ich liege jetzt wohl komplett daneben.
Ein Beispiel: Als Ivie vor einiger Zeit, als sie noch bei sich wohnte, eine
Angstattacke hatte, habe ich die Nacht bei ihr oder eben mit ihr verbracht.
"Mit ihr" klingt schon eher so, oder? Wir haben bei ihr auf dem Boden gelegen,
die Nacht mit ihr verbracht. War es intim? Ja, war es, nicht unbedingt körperlich
aber emotionel und geistig. Zudem hatten wir Körperkontakt, wir spührten uns
gegenseitig. Es hat sie beruhigt, warum? Wir spührten uns und die Intimität auf
emotionaler Ebene, die ist in solchen Momenten nicht ohne.
Ich hatte es Ivie auch gesagt, eigentlich eine schöne Nacht, auf dem Boden mit
einer Decke, wie beim Camping. Man liegt zusammen, hält sich gegenseitig und ist
gefühlsmäßig so verbunden, daß es schon eine Art Intimität zwischen uns ist.
Es führte dazu, daß es ihr besser ging, daß sie sich gut fühlte, daß es ihr gut
ging. Klingt das nach Sex? Ich finde schon. Ja, etwas weit hergeholt aber so sehe
ich es.
Wenn man zB abends auf der Couch liegt, Arm in Arm, sich evtl. küsst und oder
massiert, dann ist das für mich schon Ausdruck von Sexualität. Ich finde, sowas
gehört zu einer Beziehung. Egal wie alt die Menschen oder die Beziehung ist, es
sollte dazu gehören. Was wäre es ohne? Freundschaft mit ein oder zweimal im Monat
den Alibi Sex vollziehen? Für mich wäre es dann keine Beziehung. Nach Kalender
wäre es für mich nichts sexueles sondern nur Pflicht. Würde euch das gefallen
oder doch lieber anders?
Oder: Ich hatte letztens noch Photos von meinem Engel angesehen und Ivie meinte
nur, was ich mir da für Bilder ansehe. Nun, mein Engel war Nackt, saß zB in der
Badewanne. Aber, es waren nicht solche Bilder, man sieht nichts von ihren ... .
Selbst ihre Brüste waren von ihren Knien verdeckt, zudem zeigt das Bild nur ihr
Gesicht und etwas von ihrem Oberkörper. Auf dem Bild macht sie ein Gesicht, ich
kann es nicht wirklich beschreiben. Es ging um den Blick. Wegen dem Blick machte
ich das Photo, weil ich auch gerade die Möglichkeit dazu hatte und ich konnte
nicht wiederstehen. Worum ging es in der Situation? Sie saß in der Wanne und
zog ihre Beine an ihren Körper, ich sollte mit rein kommen. Ich sagte, es sei
keine gute Idee, weil sie doch weiß was dann passiert und die Wanne zu klein
dafür sei und wir dann evtl. eine neue bräuchten. Ja, da machte sie diesen
Blick. Wie soll ich den Blick beschreiben, weil er wichtig ist, er machte die
Situation ja aus. Der Blick, so eine Mischung aus ärgerlich, Schlafzimmerblick
und "dich kriege ich noch". War die Situation "Sex"? Ja, irgendwie schon, die
Situation, der Blick und die Spannung/Stimmung, sowas ist Sex. Hatten wir dann
auch "richtigen"? Ja, sie kam aus der Wanne und ich bin auch nur ein Mann. Sie
ließ mir keine Chance, zum Glück. Wann war das? Waren wir "frisch verliebt"?
Nein, wir waren da acht Jahre verheiratet.
Ein anderes Bild, sie war duschen und kam so wie sie war ins Schlafzimmer.
Auf dem Bild lag sie auf dem Bett, auf dem Bauch, die Beine angewinkelt. Wie
ein Teenager, auf dem Bild sieht man nichts unanständiges. Gut, ihren knackigen
Hintern und ihren zarten Rücken und die blanken Schultern. Das Bild ist von
Vorne und man sieht nichts unanständiges, auch nicht ihre Brüste. Warum erwähne
ich das Bild? Die Situation, deshalb "schoß" ich das Photo, war es. Wie sie
kam und sich aufs Bett legte, die Stimmung, die Message, daß war nicht nur
Verführung es war so viel mehr. Wer es nicht versteht, sorry, ich weiß nicht
wie ich es erklären kann. Es sind eben Emotionen und für mich sind sie für
Sex wichtig. Die einen sehen nur den nackten Körper, ich sehe und fühle da
mehr. Man kann sagen, daß ist Vorspiel, Teil des Sex, ja, könnte man. Hatten
wir auf dem Bett dann Sex? Nein, zumindest nicht dann. Aber aufgeschoben ist
nicht aufgehoben. Ich gab ihr beim gehen einen Klaps auf ihren Hintern. So
leicht bin ich nicht zu haben. Ja, es war eben wie ein Spiel. Trotzdem, so
eine Situation, sie macht eine Beziehung aus. Es gehörte bei uns einfach
dazu.
Als das Bild entstand, waren wir sogar schon länger als acht Jahre verheiratet.
Jetzt kann man sagen, wir waren "nur" ca zehn Jahre zusammen, da ist das noch so
aber nach zwanzig oder dreißig Jahren sehe es anders aus. Vielleicht, ich schrieb
schonmal, vielleicht wäre es so gekommen aber ich kann es mir nicht vorstellen.
Wunschdenken von mir, weil ich es nicht glauben will? Ja, vielleicht, kann ich
nicht ausschließen. Aber so wie es war, so wie sie war und alles, ich weiß
nicht ob zwanzig oder dreißig Jahre gereicht hätten, damit es abkühlt. Warum
sollte es auch? Wird sich küssen, sich umarmen, sich gegenseitig spühren und
solche Momente langweilig? Warum? Wenn man sich noch liebt, dann spührt man
es noch und zeigt es auch, egal wie alt und verschrumpelt man ist.
Es gab noch ein anderes Bild von meinem Engel, die Situation war noch eine
andere, nicht so schöne. Aber anderes Thema, was aber auch von Ivie an mich
gerichtet wurde. Das lasse ich für ein anderes mal.
Aber damals sagte ich ihr, es ist mir egal, wie sie aussieht, ich liebe sie
und nichts wird das ändern. Es geht eben nicht um den Körper, es geht um den
Mensch, wenn ich ihn liebe, dann liebe ich ihn, egal wie lange, egal wie sehr
sie sich verändern würde. Das es egal ist, daß ist Liebe.
Sie wird alt und ist nicht mehr so knackig, deshalb liebt ihr sie nicht mehr?
Ihr habt sie nie geliebt, ihr habt sie nur benutzt.
Er wird zB arbeitslos und kann euch nicht mehr das gute Leben bieten und weil
"er" sich verändert hat liebt ihr ihn nicht mehr? Ihr habt ihn nie geliebt, ihr
habt ihn nur benutzt.
Liebe heist, daß es egal ist. Liebe heist, daß man selbst verzichtet, seine
eigenen Interessen zurück stellt.
Liebe heist nicht, daß man verlangt, daß der andere alles für einen tut.
Damals, als das Bild von meinem Engel entstand, sie ging ins Fitnessstudio,
ein paar Monate nach der Geburt, sie wollte ihren Körper in Form bringen.
Der weibliche Körper leidet wärend der Schwangerschaft und Geburt. Der
männliche danach, anderes Thema. Bei meinem Engel war es aber nicht so schlimm.
Das Bindegewebe und alles, man sah schon nach relativ kurzer Zeit nichts mehr.
Keine Streifen und ihr Bauch wurde wieder fest. Man sah eigentlich nicht, daß
sie noch vor Monaten schwanger war. Ich denke, andere Frauen hätten sie dafür
beneidet. Sie ging dann aber ins Studio. War auch ok, wenn sie wollte, warum
nicht. Vielleicht auch nur mal Zeit für sich haben. War ok, sie kümmerte sich
den ganzen Tag um unsere Tochter. Das Problem war, sie war nie zufrieden.
Erst ging sie einmal die Woche, dann wurde es zweimal. Sie ging dann viermal
die Woche und da war klar, da stimmte etwas nicht. Nein, da war kein anderer.
Wir, unsere Tochter und ich, haben sie auch hin und wieder begleitet. Aber
gerade deswegen, sie mühte sich, schwitzte und ging an ihre Grenzen. Es tat
mir weh, wie sie sich da quälte. Aber es genügte ihr nicht, sie war nie zufrieden.
Ich weiß nicht, ob man es so bezeichnen kann, aber ich glaube es wurde eine
Sucht bei ihr. Als ob sie immer mehr und mehr brauchte und trotzdem nie zufrieden
war.
Ich habe mit ihr geredet, ich hätte sie nie verlassen, habe es auch nicht
angedroht. Trotzdem war es wohl nicht fair, sie mit unserer Tochter unter
Druck zu setzen. Egal was wäre, egal was geworden wäre, ich hätte sie nie
verlassen. Wir haben es uns beide geschworen. Wenn sie hässlich und fett
geworden wäre, zB durch die Schwangerschaft, es wäre egal gewesen. Ich sagte
es ihr, es wäre mir egal. Was mir nicht egal wäre, wenn sie dann irgendwann
tot umfällt, blos weil sie meint, sie müsse ihren Körper mit Muskeln schmücken.
Sie ging dann wieder einmal die Woche und als der Vertrag auslief hörte sie
auf.
Ja, es ist Freitag, da habe ich selten gute Laune. Hatte heute sogar früher
Feierabend gemacht.
Morgen, am Samstag, wird wieder gegrillt. In kleiner Gruppe. Zoe nahm mein
Auto und ist mit Ivie einkaufen. Ohne mich? Ähm....ja. Ich beschwere mich
aber nicht. Ich gehe nicht gerne einkaufen.
Zoe und ihre Eltern. Sie wäre nicht ihre Tochter, damit ist nicht das biologische
gemeint. Sie seien entäuscht von ihr. Sie ist ihre Tochter!
Ich muß aufpassen. Bei Ivie habe ich schon Bedenken, daß ich sie in eine Rolle
zwinge. Um meinem Engel möglichst ähnlich zu sein. Es wäre falsch von mir.
Deswegen muß ich aufpassen. Und bei Zoe, sie könnte fast meine Tochter sein.
Aber sie ist es nicht, daß darf ich nicht vergessen.
Vielleicht noch etwas zum Abschluß um die Laune wieder zu heben.
Ich hasse dieses Shuffle Dance. Vielleicht ist es auch nur Neid, wie die da so
leichtfüßig herumtänzeln, ach ich hasse sie.
Blue Monday
Ballade Pour Adeline
Just the Way You Are
Doch noch kein Ende.
Noch ein bischen Musik zum Ende und dann war da "just the way you are",
ich mag die Musik.
Aber Moment mal, kennt wer den Film? Von 1984 mit Kristy McNichol?
"Ein Klassemädchen" ist der deutsche Titel. Der Film passt ein bischen zum
heutigen Blog.
Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber es ist ein Film, es gibt ein
Happy End. Ein Liebesfilm, nichts mit Action. Aber schaut ihn euch an.
Aus der Sicht einer Frau, welche eigentlich ein paar Männer an der Hand
hat aber ... .
Stellt euch vor wie schwer es ein Mann damit hat. Männer akzeptieren eine
schwache Frau. Frauen aber keinen schwachen Mann oder was sie dafür halten.
Ein Klassemädchen_2