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14082025



Es ist Donnerstag und ich habe Ivie zur Schule gefahren und hole sie nachher 
wieder ab. Bei Regen und Sturm wäre sie mit dem Fahrrad gefahren aber bei der 
Hitze wäre eine Klimaanlage im Auto gut. Natürlich fahre ich sie. 


Ich hatte eigentlich noch ein anderes Thema, aber ... . 
Meiner Mutter geht es immer schlechter. Sie hatte eben zweimal hinteinander 
angerufen als niemand bei mir war. Dachte etwas ist, fahre direkt zu ihr. 
Niemand da, fahre wieder nach Hause und rufe eben an, niemand da. Als ich zu 
ihr fuhr kam mir ein Krankenwagen mit einem Polizeiwagen dahinter entgegen, 
dachte, daß wird ja wohl nicht sie gewesen sein. Aber ein paar Minuten später 
ruft sie an. Sie lebt zumindest noch. Aber es fällt ihr alles immer schwerer 
auch das telefonieren. Zur Tür konnte sie nicht. Sie will nicht mehr. 

Und ich weiß nicht, was ich dazu schreiben soll. 

Ich kann sie verstehen, plötzlich, Ende letzten Jahres, der Einbruch in ihrem 
Leben. Und es wird nicht besser. Sie will nicht einfach nur im Sessel sitzen 
und darauf warten, daß es endlich zu Ende ist.
Aber ich will auch nicht, daß sie aufgibt. Sie sieht nur das Ende, wartet darauf.
Aber sie kann auch was anderes machen. Lesen, Musik hören oder einfach im Garten 
den Bäumen und Blumen zusehen. Sie soll sich Zeit lassen, in Ruhe angehen. Sie 
muß nicht Akkord oder sonstwas machen. Irgendwann wird sie gehen müssen aber bis 
dahin sollte sie das Schöne mit nehmen.  


Nach diesem Jahr wird nichts mehr so sein wie vorher. 


Sie hat eben nochmal angerufen. Sie hätte sich beruhigt und jetzt gehe es wieder 
etwas besser. 

Ich hole jetzt Ivie ab und dann unter die Dusche. 
Ich hatte echt gedacht, es wäre etwas mit ihr. Kleiner Schock am Abend.